Eine kürzlich durchgeführte Studie von Daniel C. Benyshek hat die Auswirkungen der Plazentophagie (Verzehr der Plazenta) auf postpartale Depressionen untersucht. Die Studie verglich Frauen, die ihre Plazenta konsumierten, mit denen, die dies nicht taten, und verwendete dabei eine Vielzahl von Variablen, um eine genaue Übereinstimmung zwischen den Gruppen zu gewährleisten.
Untersuchung der Plazentophagie
Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, die ihre Plazenta konsumierten, trotz umfangreicher Übereinstimmung höhere Werte auf einer EPDS-Screening-Skala aufwiesen. Die genauen Gründe für diese höheren Werte bleiben unklar, und die Studie weist darauf hin, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind.
Die EPDS-Screening-Skala, oder Edinburgh Postnatal Depression Scale, ist ein Fragebogen, der entwickelt wurde, um Frauen auf Anzeichen von postnataler Depression zu untersuchen. Die Skala besteht aus 10 Fragen, die auf einer 4-Punkte-Skala (0-3) bewertet werden, wobei höhere Werte auf stärkere depressive Symptome hinweisen.
Wenn in der Studie von „höheren Werten auf einer EPDS-Screening-Skala“ die Rede ist, bedeutet das also, dass die Frauen, die ihre Plazenta konsumierten, stärkere depressive Symptome zeigten als die Frauen, die ihre Plazenta nicht konsumierten, gemessen anhand der EPDS-Skala. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht unbedingt bedeutet, dass sie eine postpartale Depression hatten, sondern dass sie mehr Symptome zeigten, die mit dieser Erkrankung in Verbindung gebracht werden.
Bedeutung der Studie
Die Studie betont auch die Bedeutung der Untersuchung von Faktoren, die über die Vorgeschichte von psychischen Gesundheitsproblemen, die Art der Geburt und das Stillen hinausgehen, und schlägt vor, soziale und eheliche Unterstützung, Stress, Schlafdauer/-qualität und Stillprobleme in Betracht zu ziehen.
Keine Vorteile durch Verzehr der Plazenta
Die Studie findet keine Beweise dafür, dass der Verzehr der Plazenta das Risiko einer postpartalen Depression senkt – die Tendenz scheint eher in die gegenteilige Richtung zu gehen.
Plazentophagie
Plazentophagie ist ein Phänomen, das in einigen Kulturen praktiziert wird und bei dem die Mutter nach der Geburt ihre Plazenta isst. Es wird angenommen, dass dies gesundheitliche Vorteile hat, obwohl die wissenschaftlichen Beweise dafür begrenzt sind.
Postpartale Depression
Postpartale Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die Frauen nach der Geburt betreffen kann. Sie kann Symptome wie tiefe Traurigkeit, Angst, Reizbarkeit und Erschöpfung verursachen und kann das Wohlbefinden und die Fähigkeit der Mutter, sich um ihr Baby zu kümmern, erheblich beeinträchtigen.
Behandlung und Unterstützung
Es ist wichtig, dass Frauen, die eine postpartale Depression erleben, professionelle Hilfe suchen. Es gibt viele wirksame Behandlungen für diese Erkrankung, einschließlich Psychotherapie, Medikamente und Unterstützungsgruppen.
