Hochzeit - der schönste Tag im Leben

Der Tag der Trauung gilt in der heutigen Gesellschaft für viele als einer der wichtigsten Tage im Leben. War das schon immer so?

Es gibt keinen genauen Bestimmungszeitpunkt, wann die Menschen angefangen haben, in monogamen Beziehungen ihr Leben zu teilen und für den Partner zu sorgen. Man nimmt aber an, dass zu Beginn der Menschheit die Promiskuität herrschte. Man sorgte in der Gruppe füreinander. Noch in vorchristlicher Zeit war Monogamie eher die Ausnahme. Lediglich die Germanen führten eine Einehe.

Hochzeit damals und heute
Auch die romantische Vorstellung, die wir heute mit der Trauung in Verbindung bringen, war damals kein Thema. Man vermählte das Paar, um die gesellschaftliche Stellung zu sichern. Oft nutze man eine Verbindung zweier Menschen auch als Bindeglied zweier Sippen. So wurde eine Hochzeit zum Beispiel als Friedensangebot zwischen zwei Königshäusern vollzogen. Es war die symbolische Zusammenführung der einst verfeindeten Länder. Das klingt nüchtern und wenig nach Liebe, doch die Heirat war früher tatsächlich eher ein taktisches, politisches Instrument als etwas Romantisches.

Hochzeit und Religion

Im Mittelalter war die Hochzeit Voraussetzung, um eine Familie gründen zu können. Braut und Bräutigam mussten als Jungfrau in die Ehe gehen. Dies wurde sogar im Kirchenbuch vermerkt. War man offiziell keine Jungfrau mehr, fand die Eheschließung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Durch die Macht des Christentums unterlag die Ehe ganz der Religion. Die Kirche gab die Regeln des Zusammenlebens vor. So war zum Beispiel sogar die Unterdrückung der Frau legitimiert, denn laut Altem Testament musste sich die Frau dem Mann unterwerfen, wie sich die Jünger Christus unterwarfen.

Glücklicherweise ist diese Art des Denkens in den meisten Kulturen nicht mehr aktuell. Seit dem 20. Jahrhundert gelten Frauen und Männer als gleichberechtigt und auch gesetzlich muss die Frau dem Mann nicht mehr allzeit bereit stehen um ihren "ehelichen Verpflichtungen" nachzukommen.

Gesetzliche Vorteile und wahre Liebe

Heute hat eine Eheschließung wenig mit politischen Entscheidungen zu tun. Natürlich verschafft die rechtliche Ehebindung auch gesetzliche Vorteile (Steuervorteile, Absicherung des Partners und der Kinder), aber die wenigsten Paare heiraten noch, weil sie dazu gezwungen werden.

Das Paar entschließt sich heute zur Hochzeit, weil es wirklich davon überzeugt ist, den "Partner fürs Leben" gefunden zu haben - auch wenn dies in unserer Zeit vielleicht idealistisch klingen mag. Schließlich hat man auf Grund von Internet, Mobiltelefon, Medien und der guten Infrastruktur die Möglichkeit, überall und zu jeder Zeit potenzielle Partner kennenzulernen.

Trotzdem entscheiden sich viele Paare für eine festliche Trauung - und dies mit der wirklichen Überzeugung, ihr Leben bis ans Ende zu teilen. Der Hochzeitstag wird sogar oft als "der schönste Tag im Leben" betitelt.

Hochzeit als Garant für ewige Liebe?

Ob das Zusammenleben nach der Hochzeit dann letztendlich funktioniert, liegt bei dem verheirateten Paar selbst. Wer sich aufrichtig liebt, an seiner Beziehung arbeitet und dem Partner nah bleibt, hat jedenfalls gute Chancen auf die "ewige" Liebe.