Wer hormonell verhüten möchte, muss nicht immer zur Pille greifen. Der Vaginalring wirkt auf ähnliche Weise, aber wesentlich schonender. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten.
Verhütung kann eine komplexe Angelegenheit werden. Besonders bequem gestaltet sich die Verhütung jedoch mit dem Vaginalring. Der Vaginalring verhindert - ähnlich wie die Antibabypille - den Eisprung mithilfe von Hormonen. Der Ring wird in die Vagina eingeführt und verbleibt dort für 21 Tage. Direkt vorort gibt er verschiedene Hormone ab, die sehr viel niedriger dosiert sind, als bei der Pille. Dadurch bleiben unerwünschte Nebenwirkungen häufig aus und es muss nicht jeden Tag darauf geachtet werden, dass die Pille pünktlich eingenommen wird. Den Vaginalring gibt es in Deutschland in zwei verschiedenen Varianten von unterschiedlichen Herstellern.
Vaginalring: Verschiedene Arten
Der bekannteste Vaginalring in Deutschland ist der NuvaRing von MSD. Beim NuvaRing handelt es sich um einen flexiblen, durchsichtigen Kunststoffring. Der Vaginalring enthält 1,5 mg Ethinylestradiol und 12 mg Etonogestrel. Diese beiden Hormone werden kurz nach dem Einsetzen direkt von der Vagina aufgenommen und verhindern so den Eisprung. Wenn Sie den NuvaRing zum ersten Mal verwenden, sollten Sie ihn am ersten Tag der Regelblutung einsetzen. Der NuvaRing kann daraufhin 21 Tage in der Scheide verbleiben, danach wird er üblicherweise für sieben Tage entfernt. In dieser Zeit setzt eine schwache Abbruchblutung ein. Falls der Vaginalring Sie beim Geschlechtsverkehr stört oder bei anderen Tätigkeiten beeinträchtigt, dann kann der Ring täglich für bis zu drei Stunden entfernt werden.
Bequem verhüten mit dem Vaginalring
Die andere Variante des Vaginalrings, die in Deutschland erhältlich ist, nennt sich Circlet und wird von Pfizer hergestellt und vertrieben. Der Ring gibt die Hormone in anderen Dosen ab, als es der NuvaRing tut. Circlet gibt 11,7 mg Etonogestrel und 2,7 mg Ethinylestradiol ab, wenn er in die Vagina eingeführt wird. In der Handhabung ist Circlet dem NuvaRing sehr ähnlich. Mit einem Pearlindex von unter eins gelten beide Ringe als sehr sicher. Ein besonderer Vorteil bei den Vaginalringen ist zusätzlich, dass Anwendungsfehler quasi nicht vorkommen können, da der Ring immer in der Scheide verbleibt.
Nebenwirkungen des Vaginalrigns
Jede Verhütungsmethode – mit Ausnahme der absoluten Enthaltsamkeit - hat ihre negativen Seiten, die oft vor allem durch die regelmäßige und unnatürliche Zufuhr von Hormonen verursacht werden können. Der Vaginalring ist zwar besonders praktisch, weil man nicht jeden Tag an ihn denken muss und ihn jederzeit wieder entfernen kann, aber es gibt einige Tücken, die bei dieser Form der Verhütung gehäuft auftauchen. Wie auch bei anderen Methoden wie der Pille oder dem Hormonpflaster, die als Verhütungsmittel schon lange auf dem Markt sind, können Kopfschmerzen, Zwischenblutungen, Unterleibschmerzen oder Übelkeit auftreten, die für die verhütende Frau belastend sind. Bei dem Vaginalring hingegen gibt es außer den üblichen Nebenwirkungen, zu denen auch Brustspannungen oder Gewichtszunahme zählen, weitere unerwünschte Faktoren, die bei dieser Verhütungsmethode vermehrt auftreten können.
Klar ist aber, dass der magische Verhütungszauber nicht nur die Empfängnis hemmt, sondern auch die Libido vermindert oder sogar komplett stört. Darüber hinaus kann es wegen der direkten vaginalen Anwendung schneller zu Scheidenentzündungen, Juckreizen oder Pilzinfektionen kommen.