Eine Prämenstruelle Dysphorische Störung, kurz PMDD, ist eine besonders schwere Form von PMS. Sie kann unter anderem mit einer Depression einhergehen. Welche Symptome noch bei PMDD auftreten und was du tun kannst, erfährst du hier.
Vom klassischen Prämenstruellen Syndrom oder PMS sind Schätzungen zufolge fast 80 Prozent aller Frauen mehr oder weniger stark betroffen, heißt es bei "netdoktor.de". Treten die PMS-Beschwerden regelmäßig in einer besonders starken Form auf, wird auch von PMDD oder auch PMDS gesprochen, einer Prämenstruellen Dysphorischen Störung.
Was sind Ursachen für PMDD?
Die Ursache für PMDD ist multifaktoriell, das bedeutet, dass verschiedene Mechanismen zusammenwirken und zu der extremen Form von PMS führen. Zu den unterschiedlichen Faktoren zählen unter anderem hormonelle Veränderungen und Schwankungen. Auch Stress sowie der Lebens- und Ernährungsstil können eine Prämenstruelle Dysphorische Störung bedingen – ebenso eine familiäre Veranlagung für psychische Erkrankungen.
Symptome des extremen PMS: Depression und Co.
Die Symptome des PMDD können rund zwei Wochen vor der Periode bis zum Einsetzen der Regelblutung auftreten. In der Regel schwächen sie erst nach dem Ende der Menstruation wieder ab.
Ähnlich wie bei PMS äußert sich auch die Prämenstruelle Dysphorische Störung vor allem durch emotionale Verstimmungen und verschiedene Arten des Unwohlseins – allerdings in einer extremen Form. Die Tage vor den Tagen können für Betroffene damit sehr unangenehm und belastend sein. Zu den Symptomen von PMDD beziehungsweise PMDS gehören:
- depressive Verstimmungen oder Depression
- Ängstlichkeit
- Reizbarkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- extreme Müdigkeit oder Schlaflosigkeit
- Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken
- allgemeine Unlust
- Lethargie
- physische Beschwerden wie Schmerzen oder Schwellungen in den Brüsten, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen oder Blähgefühle
Verlauf von PMDD
PMDD kann sowohl vor als auch nach einer Schwangerschaft auftreten. Die Prämenstruelle Dysphorische Störung kann bereits nach der ersten Periode einsetzen. Am häufigsten machen sich die Symptome allerdings im 2. bis 3. Lebensjahrzehnt bemerkbar. Oft sind es aber Frauen zwischen 30 und 40 Jahren, die schließlich Hilfe beim Arzt suchen.
Bevor es in den Wechseljahren zu einer Besserung kommt, kann sich das PMDD mit zunehmenden Alter oder nach einer Schwangerschaft verschlimmern. Die Symptomatik kann sich darüber hinaus von Zyklus zu Zyklus unterscheiden.
PMDD: Was tun?
Um das eigene Wohlbefinden zurückzuerlangen, helfen manchen Frauen Akupunktur oder Entspannungsübungen. Auch Sport und eine gesunde Ernährungsweise können der extremen Form von PMS und deren Symptomen wie Depression und Reizbarkeit entgegenwirken.
Geht die Krankheit mit psychischen Störungen einher, wird häufig auch eine Verhaltenstherapie eingesetzt, um die depressiven oder ängstlichen Phasen in den Griff zu bekommen. Aber auch Verhütungsmittel wie etwa die Pille können helfen, die Beschwerden vor der Menstruation zu lindern.
Bei mittleren oder schweren depressiven Symptomen setzen Ärzte in der Behandlung auch Antidepressiva ein, um PMDD-Betroffenen zu helfen. Daneben haben entzündungshemmende Mittel manchen Patientinnen schon Linderung verschafft.
Eine medikamentöse Behandlung muss nicht automatisch bedeuten, dass die Medikamente über viele Jahre eingenommen werden müssen. Nach einem guten halben Jahr kann ein langsamer Absetzversuch unternommen werden.
Das meint die Redaktion:
PMDD ist nicht zu unterschätzen und sollte nicht als Laune abgetan werden. Die Extremform von PMS äußert sich in verschiedenen Formen des Unwohlseins und kann sogar mit einer Depression einhergehen. In jedem Fall ist es sinnvoll, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Dieser kann Patientinnen mit unterschiedlichen Behandlungen zur Seite stehen und damit das Wohlbefinden fördern.

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PMDD, die Extremform von PMS, kann sich in Form einer Depression äußern.