Ein starker Beckenboden kann den Weg zu unvergesslichen Orgasmen ebnen. Wie du den Beckenboden trainieren kannst und warum die Muskeln in dem Bereich beim weiblichen Höhepunkt eine entscheidende Rolle spielen, verraten wir dir hier.
Ein Orgasmus ist etwas Wunderbares, aber leider nicht jeder Frau immer vergönnt. Dabei tragen wir einen vielversprechenden Orgasmus-Helfer stets mit uns herum: den Beckenboden. Ist der Beckenboden gut trainiert, kann das helfen, unsere Orgasmusfähigkeit zu steigern. Wir erklären dir, wie es funktioniert.
Beckenboden: versteckte Muskel-Gruppe
Hauptsächlich ist der Beckenboden dafür verantwortlich, unsere Ausscheidungen unter Kontrolle zu halten. Die Beckenbodenmuskulatur wird angespannt, wenn wir niesen, lachen, schwer tragen oder hüpfen und sorgt somit – neben den Schließmuskeln – dafür, dass in diesen Momenten kein Unglück geschieht.
Doch erweist sich der Beckenboden auch beim Sex als sehr nützlich: Beim Mann soll ein gut trainierter Beckenboden Errektionsproblemen vorbeugen können. Bei der Frau soll das gezielte Spielen mit der Beckenbodenmuskulatur die sexuelle Erregbarkeit steigern können und somit die Orgasmus-Wahrscheinlichkeit erhöhen. Und für beide Geschlechter gilt: Ein gut trainierter Beckenboden sorgt für eine bessere Durchblutung des Beckens, was die Empfindsamkeit in diesem Bereich steigern kann.
Der Weg zum Höhepunkt: Die Beckenbodenmuskulatur finden
Nun wissen wir also, dass eine gut trainierte Beckenbodenmuskulatur zum Orgasmus führen kann, doch wo und wie findest du nun diese Muskelgruppe? Wenn du das nächste Mal auf der Toilette bist, halte beim Wasserlassen den Strahl an! Denn genau hierfür benötigst du den PC-Muskel, einen Teil deines Beckenbodens. Und jetzt: Bitte einmal husten! Noch mehr Muskeln! Merke dir, welche Muskeln sich angespannt haben – es sind genau die, die dir auch zum Orgasmus verhelfen.
Wenn du deinen Beckenboden richtig anspannst, fühlt es sich an, als würden die Muskeln rund um Vagina und Anus unterhalb des Beckens leicht angehoben und in den Körper hineingedrückt werden.
Beckenboden-Muskeln gezielt trainieren
Spanne deine Beckenboden-Muskulatur an und achte dabei darauf, dass du keine anderen Muskeln anspannst – zum Beispiel Bauch, Rücken oder Schultern. Außerdem musst du normal weiteratmen – nicht die Luft anhalten! Versuche, die Muskeln so weit zu trainieren, dass du die Anspannung bis zu zehn Sekunden lang halten kannst.
Als nächste Trainingsstufe kannst du selbst Hand anlegen. Führe einen Zeigefinger in deine Vagina ein und spanne deinen Beckenboden, den du zuvor entdeckt hast, an – und zwar so stark, dass du es am Finger spüren kannst. Versuche, die Anspannung drei bis vier Sekunden zu halten und entspanne dann wieder. Wiederhole diese Übung 15 Mal.
Beckenboden mit Hilfsmitteln trainieren
Mit Liebeskugeln kannst du den Beckenboden auch ganz nebenbei im Alltag stärken. Werden die Kugeln in die Vagina eingeführt, muss die Beckenbodenmuskulatur diese halten und wird so automatisch trainiert. Verstärkt wird der Effekt, wenn du dich beim Tragen der Kugeln bewegst. Es muss kein Sport sein, ein Spaziergang oder einfache Haushaltstätigkeiten fördern bereits die Kräftigung.
Liebeskugeln gibt es in verschiedenen Größen und Gewichten. Als Anfängerin wählst du am besten eine kleine Kugel und trägst diese rund zehn bis 15 Minuten. Später kannst du eine größere Kugel in dein Alltags-Workout integrieren.
Erste Erfolge nach vier Wochen
Wenn du das Training vier Wochen lang durchhältst, sollten sich bereits die ersten Erfolge einstellen. Dann ist es Zeit, den Partner mit ins Boot zu holen. Führe beim Sex genau diese Anspannungsübungen durch – deinen Zeigefinger ersetzt dabei natürlich das Glied deines Partners. Wiederhole auch diese Übungen regelmäßig und du wirst bald sicher mit einem intensiveren Orgasmus belohnt.
Ein trainierter Beckenboden kann übrigens nicht nur dir einen intensiveren Orgasmus bescheren, sondern auch deinem Partner. Spanne kurz bevor er zum Orgasmus kommt, deinen Beckenboden an. Deine Vagina wird sich kurzzeitig verengen und seine Lust durch die erhöhte Reibung verstärken.