Verhütung: Ein Ring gegen Schwangerschaft

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Viele Frauen sind es leid, täglich die Pille zu schlucken. Eine Lösung könnte der Vaginal-Ring sein.

Frau hält Nuvaring

Manche Frau ist es leid, täglich die Anti-Baby-Pille zu schlucken. Für diejenigen, die dennoch nicht auf hormonelle Empfängnisverhütung verzichten wollen, gibt es eine Lösung: den Vaginal-Ring.
Es kann schon in ziemlichen Stress ausarten, das tägliche Schlucken der Pille. Immer wieder die Sorge, sie könne nicht wirken, weil frau sie einmal vergisst, weil Antibiotikum genommen werden muss oder der Magen verrückt spielt. Zudem entwickelt manche Frauen mit der Zeit einen regelrechten Widerwillen gegen die Pille.

Seit einigen Jahren gibt es eine Möglichkeit, hormonelle Empfängnisverhütung ohne tägliches Schlucken zu betreiben: mit dem Vaginal-Ring. Er besteht aus einem medizinischen Kunststoff, ist 5,4 Zentimeter groß und sehr flexibel. Der Ring wird wie ein Tampon in die Vagina eingeführt. Bei den meisten Frauen bleibt er dort liegen ohne zu Verrutschen und ohne, dass frau ihn spürt. Nach drei Wochen wird der Ring wieder entnommen und die Regelblutung setzt ein. Eine Woche später wird dann ein neuer Ring eingeführt.
Während der Tragezeit gibt der Ring unentwegt eine niedrige Östrogen- und Gestagen-Dosis ab – niedriger als bei der oralen Verhütung. Im Gegensatz zur Anti-Baby-Pille müssen die Hormone beim Vaginal-Ring nämlich nicht durch den ganzen Körper, um an ihren Bestimmungsort zu gelangen – so soll die Belastung für den gesamten Körper auch geringer sein.
Neben den bereits erwähnten Vorteilen, dass frau nur einmal im Monat an die Verhütung denken muss und die Wirkung des Rings auch bei Antibiotika-Gabe und Magen-Darm-Problemen gewährleistet ist, wird vermutet, dass er das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, verringern kann. Untersuchungen, die diese Wirkung belegen, gibt es allerdings noch nicht.

Nachteile des Nuvarings


Allerdings hat der Ring auch Nachteile, und zwar die gleichen, wie bei jeder anderen hormonellen Verhütungsmethode: Es ist grundsätzlich davon abzuraten Östrogen und Gestagen länger als ein paar Jahre einzunehmen, die Belastung für den weiblichen Organismus ist einfach zu groß. Folgen können Thrombosen (bei Raucherinnen verstärkt!), Leberschäden und hoher Blutdruck sein – zudem gibt es Untersuchungen die einen Zusammenhang zwischen hormoneller Verhütung und Brustkrebs nahelegen.
Von Anti-Baby-Hormonen sollte deshalb grundsätzlich Abstand genommen werden bei arterieller oder venöser Thrombose, vorausgegangener Migräne, Diabetes mellitus, schwerer Lebererkrankung und nicht abgeklärter vaginaler Blutung, so Peter Hausser, Vorstandsmitglieder des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. und niedergelassener Gynäkologe in Bayreuth.
Neben den Folgen für die Physis, kann sich die Verhütung mit Ring oder Pille aber auch negativ auf die Psyche und die weibliche Libido auswirken. Allerdings klären nur wenige Frauenärzte über diese Folgen auf. Dafür ist in vielen Internet-Foren von Depressionen und verminderter Lust auf Sex zu lesen. So wirken Anti-Baby-Pille oder Vaginal-Ring dann auf gar nicht vorgesehene Weise empfängnisverhütend.
Weitere Infos: www.nuvaring.de