Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft – was tun?

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Für viele Frauen ein positiver Nebeneffekt, der die Vorfreude auf ein Baby verstärkt: Neun Monate ohne Tampons und Unterleibsschmerzen – schwanger ohne Probleme. Doch nicht wenige freuen sich zu früh, denn auch wenn die monatliche Regel ausbleibt, können Schmerzen im Unterbauch auftreten. Grund zur Sorge oder ganz normal?

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Nicht nur in den kritischen ersten drei Monaten einer Schwangerschaft kann es zu Unterleibsschmerzen kommen, auch später macht sich mitunter ein Ziehen und Stechen im Unterbauch bemerkbar. Das kann ernstzunehmende Ursachen haben. Doch keine Panik: Diese Schmerzen müssen nicht gleich das Schlimmste bedeuten.

Ursachen für Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft

Ebenso vielfältig wie die Art der Unterleibsschmerzen selbst können ihre Ursachen sein. In der Schwangerschaft spüren viele Frauen ein starkes Ziehen im Unterleib – vor allem im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel.

In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge, denn dabei handelt es sich oft um sogenannte Dehnungsschmerzen, die ganz normal sind. Diese entstehen, wenn Kind und Gebärmutter wachsen und sich umliegende Bänder, Venen und Muskeln lockern. Im letzten Trimester der Schwangerschaft deuten Unterleibsschmerzen möglicherweise auf die bevorstehende Geburt hin. Mit Senk- oder Übungswehen bereitet sich die Gebärmutter dann schon einmal auf den „Ernstfall“ vor.

Unterleibsschmerzen und schwanger? Meist kein Grund zur Sorge

Horrorgeschichten von Früh- oder Fehlgeburten und anderen Komplikationen erfüllen viele werdende Mamis mit Sorgen – kein Wunder, dass da jedes Ziehen und Ziepen doppelt so stark wahrgenommen wird. Doch in der Regel harmlos sind Unterleibsschmerzen während der Schwangerschaft, wenn …

  • die Schmerzen nicht zu stark sind.
  • nur von kurzer Dauer sind und von allein verschwinden.
  • keine weiteren Beschwerden (wie z.B. Blutungen) auftreten.

Was hilft bei schwachen Unterleibsschmerzen?

Wenn die Beschwerden nicht so stark sind, solltest du dir keinen Stress machen: Leg dich einen Moment hin und gönne deinem Körper ein bisschen Ruhe. Kuschel dich in eine dicke Decke und halte den Bauch warm, um die Symptome zu lindern. Ist alles im grünen Bereich, entspannt sich dein Unterbauch schon nach kurzer Zeit wieder.

Unterleibsschmerzen während der Schwangerschaft: Wann zum Arzt?

Wenn du dennoch unsicher bist, solltest du aber lieber einen Arzt aufsuchen. Auch wenn Unterleibsschmerzen meist harmlos sind, bleibt oft eine Verunsicherung, die dir der Arzt bei einem Gespräch nehmen kann.

Ernstzunehmende Signale

Nicht immer sind Krämpfe und Co. in der Schwangerschaft jedoch so harmlos, wie die werdenden Mütter es sich wünschen. So können diese beispielsweise auch auf Komplikationen hinweisen, eine drohende Früh- oder Fehlgeburt, eine Ablösung der Plazenta oder einen Riss in der Gebärmutter etwa. Starke Unterleibsschmerzen, die länger anhalten und mit weiteren Beschwerden einhergehen, sollten daher unbedingt zeitnah ärztlich abgeklärt werden. Zu diesen zählen:

  • Übelkeit
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Blutungen
  • Fieber und/oder Schüttelfrost
  • Ohnmachtsanfälle
  • verstärkter Ausfluss
  • Augenflimmern
  • Blässe

Auf zur Notaufnahme

Wichtig: Wer keine Möglichkeit hat, die Beschwerden von einer Hebamme oder einem Gynäkologen abklären zu lassen – zum Beispiel, weil die Unterleibsschmerzen plötzlich nachts auftreten –, kann in der Notaufnahme eines nahegelegenen Krankenhauses Hilfe suchen. Schließlich handelt es sich um einen Notfall. Im besten Fall sind die Ursachen harmlos. Wenn nicht, können heute aber schon drohende Fehl- oder Frühgeburten mit entsprechenden medizinischen Mitteln verhindert werden.

Fazit der Redaktion

Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft sind weitestgehend normal. Wer unsicher ist, sollte dennoch sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen, um den Ursachen für die Beschwerden auf den Grund zu gehen. Bei starken Beschwerden und zusätzlich auftretenden weiteren Symptomen ist die sofortige Fahrt in die Notaufnahme zu empfehlen, da das auf eine ernsthafte Komplikation hindeuten könnte.


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