Der Zyklus: Von den fruchtbaren Tagen bis zu Menstruation

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Weißt du eigentlich, welche komplexen Zusammenspiele den Zyklus der Frau ausmachen? Von der Menstruation bis zum Eisprung: Wir erklären, wie ein weiblicher Zyklus abläuft und was du über die fruchtbaren Tage und die Periode wissen solltest.

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Dein Zyklus ist für dich noch mit vielen Fragezeichen verbunden? Welche Vorgänge sich in deinem Körper regelmäßig abspielen, warum eine erhöhte Temperatur zwischen den Perioden ganz normal ist und vieles mehr, erfährst du jetzt.

Begriffsdefinition: Was bedeutet Zyklus eigentlich?

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet mit dem Tag vor dem Einsetzen der nächsten Monatsblutung. Während der Blutung, die wegen der regelmäßigen Wiederkehr auch Periode oder Regel genannt wird, baut der Körper die Gebärmutterschleimhaut ab und stößt sie über mehrere Tage zusammen mit etwa 150 Millilitern Blut in die Scheide aus. Da die Gebärmutter ein Muskel ist, der sich während der Menstruation zusammenzieht, nimmst du diesen Vorgang vielleicht durch ziehende Schmerzen wahr. Auch leichte Rückenschmerzen sind kurz vor und während der Blutung normal. Werden die Schmerzen sehr stark, kann dir ein Frauenarzt weiterhelfen.

Phase 1: Nach der Menstruation folgt die Follikelphase

Mit dem Ende der Menstruation beginnt sich die Schleimhaut erneut aufzubauen. Parallel dazu reifen Eibläschen (Follikel) im Eierstock heran, die jeweils eine Eizelle enthalten. Diese erste Phase des Zyklus wird deshalb auch „Follikelphase“ genannt. In der Regel entwickelt sich eines der Follikel als dominantes Eibläschen weiter, bis es schließlich platzt und die Eizelle freigibt. Dieser Eisprung findet bei einem regelmäßigen Zyklus, der typischerweise 28 Tage umfasst, etwa am 14. Zyklustag statt. Genau lässt er sich aber nicht vorhersagen, da der Zyklus der Frau individuell ist und von zahlreichen Faktoren, wie Stress, Sport, Krankheit etc. beeinflusst wird.

Die fruchtbaren Tage um den Eisprung

Nach dem Eisprung erhöht sich die Temperatur bis zur nächsten Periode um etwa einen halben Grad Celsius. Erst mit dem Eintreten der Blutung sinkt sie wieder auf den Normalwert. Die Blutung setzt rund vierzehn Tage nach dem Eisprung ein, sofern keine Schwangerschaft eingetreten ist. Findet dein Eisprung also zum Beispiel am 16. Zyklustag statt, kannst du etwa am 30. Tag mit deiner Periode rechnen. Einen guten Überblick bekommst du, wenn du deinen Zyklus über einen gewissen Zeitraum dokumentierst. So kannst du die Länge aufzeichnen und berechnen, wann du wohl deinen Eisprung bekommst. Aber wichtig: Das ist keine sichere Verhütungsmethode! Das Aufzeichnen dient eher dem Verständnis für den eigenen Körper.

Phase 2: Die „Gelbkörperphase“

Einige Frauen spüren ihren Eisprung auch an einem sogenannten Mittelschmerz. Begibt sich die Eizelle auf den Weg Richtung Gebärmutter, spüren sie ein Ziehen im seitlichen oder mittleren Unterbauch – selten kombiniert mit einer leichten Blutung. Zudem lässt sich eine Veränderung des Ausflusses feststellen. War der Zervix während der unfruchtbaren Tage eher fest und weiß, beginnt er mit den fruchtbaren Tagen flüssiger und schmieriger zu werden. Die Konsistenz erinnert an Eiklar. Durch diese Veränderungen wird eintreten Spermien der Weg zu der Eizelle erleichtert – der Körper stellt sich auf eine mögliche Befruchtung ein.

Auf den Resten des geplatzten Follikels bildet sich nach dem Eisprung der sogenannte Gelbkörper. Nach diesem Hormon ist die zweite Phase des Zyklus, die „Gelbkörperphase“, benannt. Wird die Eizelle nicht innerhalb von etwa 24 Stunden befruchtet, bildet sich der Gelbkörper zurück, die Schleimhaut wird überflüssig und mit Einsetzen der nächsten Menstruation abgeblutet. Ein neuer Menstruationszyklus beginnt.

Vor der Menstruation: Das Prämenstruelle Syndrom (PMS)

Bevor die Menstruation einsetzt, fühlen sich viele Frauen unwohl. Sie leiden etwa unter Stimmungsschwankungen und bekommen leichte Kopfschmerzen. Durch den Einfluss des Gelbkörperhormons in der zweiten Zyklushälfte wird vermehrt Wasser im Körper angelagert, wodurch du dich vielleicht etwas dicker und unbehaglicher fühlst. Die Brüste können schmerzhaft vergrößert sein. Dieses Phänomen wird kurz PMS, prämenstruelles Syndrom, genannt. Übersetzt heißt das: ein vielschichtiges Krankheits- und Beschwerdebild vor der Menstruation. Mit Einsetzen der Menstruation und somit dem Beginn eines neuen Zyklus ist der Spuk aber schlagartig vorbei, und die gute Laune und der Tatendrang kehren zurück.

Manche Frauen leiden jedoch besonders stark unter PMS. So können etwa auch Depressionen zu den auftretenden Symptomen gehören. Eine mögliche Lösung sind sportliche Aktivitäten – wer mehrmals in der Woche für mindestens 30 Minuten trainiert tut Körper und Seele etwas Gutes. Auch eine Ernährungsumstellung, etwa die Reduktion von Fett oder Zucker kann positive Ergebnisse bringen, so die „Apotheken Umschau“. Streiche zudem Kaffee, Schokolade und tein- beziehungsweise koffeinhaltige Tees von deinem Speiseplan, denn die können Methylxanthine enthalten. Das kann Brustschwellungen möglicherweise ungünstig beeinflussen. Achte zusätzlich auf ausreichend Schlaf.

All das hilft nicht? Dann könnten bestimmte Arten der Anti-Baby-Pille eine Lösung sein. Suche dazu am besten deinen Frauenarzt auf und besprich deine Symptome mit ihm. Als nützlich kann sich hierbei der Regelkalender erweisen. So kann dein Arzt deine Beschwerden und deinen Zyklus gleich viel besser einordnen.

Menstruation und Zyklus: Anfang und Ende

Mädchen bekommen die erste Menstruation meist zwischen dem neunten und fünfzehnten Lebensjahr. Die erste Blutung wird als „Menarche“ bezeichnet. Doch wann immer die erste Blutung einsetzt, ist sie meist noch nicht regelmäßig, sondern muss sich erst über mehrere Monate oder auch ein bis zwei Jahre hinweg einspielen.

Als regelmäßig wird ein Zyklus zwischen 25 und 35 Tagen bezeichnet. Im Durchschnitt sind es 28 Tage, das entspricht einem Mondzyklus oder vier Wochen. Allerdings haben nur zehn Prozent aller Frauen so exakte Zykluslängen, bei den meisten gibt es Variationen von mehreren Tagen.

Ein regelmäßiger Alltag und Ausgeglichenheit spiegeln sich auch in regelmäßigen Monatszyklen wider. Seelischer Stress, harte körperliche Arbeit und Leistungssport, aber auch Schichtarbeit führen hingegen häufig zu Unregelmäßigkeiten. Das kann mehrere Zyklen betreffen oder auch nur einen Zyklus, zum Beispiel nach einer anstrengenden Reise mit einer Verschiebung der Zeitzone.

In ihrem Leben bekommen Frauen etwa 500 Zyklen. Mit Beginn der Wechseljahre, also circa zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, wird die Menstruation immer unregelmäßiger und endet schließlich. Die letzte Blutung wird als Menopause bezeichnet.