Cannabis in der Schwangerschaft: Hirnschäden beim Kind

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Wohl kaum einer hat daran gezweifelt, dass Cannabis in der Schwangerschaft schädlich für das Kind ist. Jetzt wurde nachgewiesen, dass THC-Konsum dem Babygehirn nachhaltig schaden kann.

Cannabiskonsum in der Schwangerschaft

Wohl kaum einer hat daran gezweifelt, dass Cannabis in der Schwangerschaft schädlich für das Kind ist. Jetzt wurde nachgewiesen, dass THC-Konsum dem Babygehirn nachhaltig schaden kann.

Rauchen in der Schwangerschaft gehört zu den absoluten No-Gos für werdende Mütter. Für den Cannabis-Konsum konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden, wie die negativen Folgen auf die Gesundheit des Nachwuchses genau aussehen, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Aufklärungsseite „drugcom.de“.

Wie die österreichische Zeitung „Krone“ berichtet, konnten Wissenschaftler des Zentrums für Hirnforschung an der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Karolinska Institutet in Schweden sowie der Mount Sinai School of Medicine in den USA in einer Studie nachweisen, dass Kiffen das Gehirn des Babys nachhaltig schädigen kann. Demnach würden sich die Nervenzellen in der Hirnrinde fehlerhaft entwickeln.

Studie mit experimentellen Modellen

Ihre Studien führten die Forscher nicht an Schwangeren durch, sondern bedienten sich experimenteller Modelle, die identisch mit der Phase der Kindesentwicklung sei, und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem die Nervenzellen sich miteinander verbinden. Kommt es in dieser Phase zu Entwicklungsstörungen, können sich diese lebenslang auf das Gehirn des heranwachsenden Babys auswirken: „Selbst wenn THC nur zu kleinen Veränderungen führt, kann seine Wirkung ausreichen, um das Gehirn für Stressfaktoren oder Krankheiten zu sensibilisieren, die bei den Betroffenen später neuropsychiatrische Erkrankungen hervorrufen“, zitiert „Krone“ den Neurowissenschaftler Tibur Harkany, Leiter der Studie.

Cannabis in der Schwangerschaft gegen Krankheiten?

Wenn eine werdende Mutter während der Schwangerschaft Cannabis konsumiert, heißt dies zwar nicht, dass das Kind zwingend mit Schädigungen des Gehirns zur Welt kommt, die unmittelbar offensichtlich sind, doch besteht ein deutlich erhöhtes Risiko, dass es im Laufe des Lebens zu neuronalen Erkrankungen kommen kann.

Kiffen ist für Schwangere also tabu, besonders wenn die Joints mit ebenfalls schädlichem Tabak gedreht wurden. Für die medizinische Verwendung von Cannabis gilt in dieser Zeit übrigens: „Die medizinische Verwendung von Cannabis ist sinnvoll, soweit es sich um die Behandlung von Krankheiten handelt. Bei der Verwendung von Cannabis während einer Schwangerschaft ist es jedoch genau umgekehrt. Der Konsum während der Gehirnentwicklung beeinträchtigt ein physiologisch intaktes und sehr sensibles System, mit weitreichenden Folgen für die betroffenen Babys und Kinder“, so die Forscher.


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