Blasensenkung: Das kannst du dagegen tun

| Lesezeit:

4 Minuten

Eine Blasensenkung kann für viele betroffene Frauen mit Schmerzen einhergehen und sehr unangenehm sein. Aber du musst nicht verzweifeln. Wie man eine Blasensenkung feststellt und was du dagegen tun kannst, erklären wir dir hier.

Cropped,Shot,Of,A,Young,Woman,In,Underwear,Holding,Her

Wenn sich die Blase nach unten verlagert, spricht man von einer Blasensenkung. Sie betrifft in der Regel fast nur Frauen und nicht Männer. Was es mit diesem Phänomen auf sich hat, verraten wir im Folgenden. 

Was ist eine Blasensenkung? 

Die Harnblase befindet sich im unteren Bauchraum im Becken. Muskeln, Bänder und Bindegewebsstrukturen halten das Organ an seinem Platz. Lockert sich jedoch diese Art von Halterung, dann verlagert sich die Blase nach unten und man spricht von einer Blasensenkung.

Was sind Ursachen für eine Blasensenkung?  

Eine Blasensenkung kann infolge einer Schwangerschaft oder Geburt passieren. Auch ein schwaches Bindegewebe kann die Ursache einer großen Nachgiebigkeit des Blasenhalteapparates sein. Das kann zum Beispiel während der Wechseljahre passieren, denn der sich verändernde Hormonhaushalt sorgt dafür, dass der Beckenbodenbereich erschlafft.

Auch im Alter verliert der Beckenboden grundsätzlich an Elastizität. Weitere Gründe für eine Blasensenkung können außerdem Übergewicht und vermehrte Verstopfungen sein.

Je nachdem wie schwach oder überdehnt das Gewebe ist, fällt das Ausmaß einer Blasensenkung, die mit diversen Beschwerden einhergehen kann, unterschiedlich aus.

Symptome: Wie bemerkst du eine Blasensenkung?  

Es gibt diverse Symptome, die auf die Erkrankung hinweisen. Zu den häufigsten Anzeichen zählen ein erhöhter Harndrang und Inkontinenz. Die Blasensenkung kann außerdem ein Druckgefühl im Unterbauch hervorrufen, das gegebenenfalls auch mit Schmerzen einhergehen kann. Ebenfalls denkbar ist ein blutiger Ausfluss aus der Scheide sowie Infektionen von Harnblase, Gebärmutter oder Vagina.

Kann ich eine Blasensenkung selbst ertasten? 

Laut der Webseite “powermuskel.com” können Frauen eine Blasensenkung nicht selbst ertasten. Die Senkung bewege sich in einem Rahmen von wenigen Zentimetern und sei so selbst für Ärzte mitunter schwer zu erspüren. Wie es auf der Webseite des Urologie Zentrums Kiel heißt, geht eine Gebärmuttersenkung aber häufig mit einer Senkung der Blase und des umliegenden Gewebes einher. Und diese Senkung könne mit den Fingern selbst erspürt werden.

So geht’s laut den Experten des Urologie Zentrums: Geh mit den Fingern in die Scheide und fühle vorsichtig nach deinem Muttermund und dem Gebärmutterhals. Wenn der Muttermund nah an der Scheidenöffnung liegt und der Uterus ins Scheidengewölbe hineinragt, liegt eine Senkung vor.

Diagnose: Wie lässt sich eine Blasensenkung feststellen?  

Auch wenn der Frauenarzt im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung eine Blasensenkung entdecken kann, ist der zuständige Arzt für eine verbindliche Diagnose der Urologe. Er nimmt zunächst eine ausführliche Befragung mit der Patientin vor und ertastet in einem nächsten Schritt den Bauchraum. Es folgen anschließend Untersuchungen, die den Verdacht bestätigen. Das können ein Ultraschall oder eine Blasenspiegelung sein.

Behandlung: Was hilft gegen eine Blasensenkung?  

Ist eine Blasensenkung schon weit vorangeschritten, hilft lediglich eine OP. Bei dem Eingriff bringt der Arzt Stützvorrichtungen im Beckenboden an und fügt ein Stütznetz ein, das die Blase am richtigen Ort hält. Die OP kann über eine geöffnete Bauchwand oder eine Laparoskopie, also eine Bauchspiegelung, erfolgen.

Bei einer leichten Blasensenkung kann es hingegen sein, dass das Organ wieder seine ursprüngliche Position einnimmt. In der Regel empfiehlt der Urologe dann Beckenboden-Übungen – möglicherweise unter der Anleitung eines Physiotherapeuten oder in einem speziellen Kurs. Doch was kannst du noch gegen eine Blasensenkung tun?

Was hilft? Tipps gegen eine Blasensenkung 

Eine Frau, die von einer Blasensenkung betroffen ist, braucht nicht gleich verzweifeln. Es gibt Mittel und Wege, selbst dagegen vorzugehen:

  • Beckenboden-Übungen: Sind die Muskeln im Beckenboden nicht stark genug, gilt es, diese zu trainieren. Dafür gibt es spezielles Beckenbodentraining. Das solltest du übrigens nicht erst anwenden, wenn die Blasensenkung bereits passiert ist. Genauso wie deine Verdauung sollte auch dein Beckenboden ständig gut in Schuss sein. Beckenboden-Übungen wirken vorbeugend und können eine Blasensenkung erfolgreich hinauszögern. 
  • Verdauung regulieren: Leidest du an Verstopfung? Dann solltest du etwas tun, um deine Verdauung in den Griff zu kriegen. Denn auch übermäßiges Pressen auf dem Klo kann eine Blasensenkung hervorrufen. Also ran an Obst, Gemüse, Joghurt und Co. Und ganz wichtig: Trinken nicht vergessen. 
  • Hormonhaushalt ausgleichen: Nicht nur fehlendes Training kann die Ursache eines schwachen Beckenbodens sein, auch der Hormonhaushalt spielt eine Rolle. Besonders die Wechseljahre sind ein Grund für einen schwächer werdenden Beckenboden. Trotz nicht rückgängig zu machender Wechseljahre kannst du dagegen etwas tun: hormonhaltige Vaginalzäpfchen und Hormoncremes sind deine Lösung. 
  • Pessar-Therapie: Der Pessar ist ein Silikonring oder -würfel, den du in deine Vagina einlegst. Er drückt die Blase nach oben. Dauerhaft funktioniert das allerdings nicht und ist wegen der häufigen aber notwendigen Reinigung auch etwas umständlich.

Zusammenfassung der Redaktion 

Blasensenkung ist in erster Linie ein Frauenproblem. Die Verlagerung der Harnblase geht in der Regel auf ein überdehntes und schlaffes Haltesystem aus Muskeln, Bändern und Bindegewebe zurück. Ursachen hierfür können Schwangerschaft, Geburt, Übergewicht, Alter, Verstopfungen oder die Wechseljahre sein. Ein typisches Symptom ist die Inkontinenz. In schweren Fällen der Blasensenkung ist eine OP erforderlich. Liegt jedoch eine leichte Blasensenkung vor, dann können auch schon Maßnahmen wie Beckenboden-Übungen helfen.