Was bringen Weight-Watchers-Treffen?

DIENSTAG, 23.10.2018

Ob in Berlin, Köln, München oder Hamburg, in fast jeder größeren Stadt werden seit Jahren schon Weight-Watchers-Treffen veranstaltet. Aber sind sie nun ein sinnvolles Mittel zum Abnehmen oder nur Zeitverschwendung?

Weight-Watchers-Treffen entstanden dem Mythos nach, weil die Gründerin des Abnehmprogramms, Jean Nidetch, nicht imstande war, allein abzunehmen. Seit der Gründung ihres ersten Abnehmzirkels gibt es also die berühmten Treffen.

Weight Watchers – darum geht’s

Weight Watchers (WW) ist eines der weltweit größten und erfolgreichsten Abnehm-Netzwerke. Das Programm macht aus der Ernährung eine Punktewelt. Demnach erhält jedes Lebensmittel eine ihrem Kalorien- und Nährstoffgehalt entsprechende Punktezahl.

Gleichzeitig wird auch jedem Abnehmwilligen eine individuell errechnete und ihm täglich erlaubte Punktezahl zugeteilt. Auch regelmäßige Treffen gehören zum Weight-Watchers-Programm. Doch was bringen sie eigentlich?

Wie laufen die Weight-Watchers-Treffen ab und wie lange dauern sie?

Neben einer App, die Teilnehmer mit Rezepten versorgt und die über ein Tagebuch sowie einen Punktescanner verfügt, sind die Weight-Watchers-Treffen eine weitere Säule des Abnehmprogramms. Mitglieder haben dort die Möglichkeit, so oft sie wollen, daran teilzunehmen und sich von einem Ernährungscoach beraten zu lassen. Die Treffen dauern etwa 30 Minuten und dienen vor allem der gegenseitigen Motivation sowie dem Austausch von Erfahrungen.

Wo es ein solches Weight-Watchers-Treffen in deiner Nähe gibt, kannst du über die Website des Unternehmens herausfinden.

Füße einer Frau, die auf einer Waage stehen

Sind Weight-Watchers-Treffen geeignet, um Kilos den Kampf anzusagen?

Wie viel kosten die Weight-Watchers-Treffen?

Die Treffen kosten in Verbindung mit der Verwendung der App über eine Laufzeit von einem Monat 9,92 Euro pro Woche. Bei einer Laufzeit von sechs Monaten belaufen sich die Kosten auf 8,53 Euro pro Woche.

Sind die Gruppenleiter bloß Laien?

Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kritisierte gegenüber "Spiegel Online", die Gruppenleiter der Weight-Watchers-Treffen seien lediglich geschulte Laien, die zwar eine Qualifizierung durchlaufen würden, aber keine ernährungswissenschaftliche Ausbildung im herkömmlichen Sinne. "Fraglich ist, ob sie aufgrund ihrer Ausbildung die Gruppen optimal leiten können", so Restemeyer.

Die Ernährungsexpertin räumte allerdings ein, dass Weight-Watchers-Treffen ihren Sinn auch dann erfüllen, wenn sie "nur" von geschulten Laien geleitet werden. Sinnvoll sind sie vor allem für diejenigen, die sich von den Leistungen anderer und von einem gewissen Gruppengefühl motiviert fühlen und Wert auf persönliche Ansprechpartner legen.

Weight Watchers: Welche Erfahrungen sammeln Teilnehmer?

Die Erfahrungen, die Teilnehmer mit dem Weight-Watchers-Programm machen, sind eher durchwachsen. So berichtet etwa eine Userin auf der Facebook-Seite des Unternehmens: "Habe im Jahr 2000 angefangen [...]. Hatte ganz guten Erfolg, bin aber an meinem monatelangen Stillstand gescheitert. Hab zwischendurch immer mal wieder insgesamt fünf weitere Versuche gestartet. Erfolg wurde immer weniger ... leider."

Ein anderer Nutzer klagt: "Seitdem ich mit WW angefangen habe, leide ich fast täglich an starken Kopfschmerzen. Und ja, ich trinke genug."

Eine weitere Userin hat ganz andere Erfahrungen gemacht. Sie schreibt auf Facebook: "Ich danke Weight Watchers für das Programm, sie haben mich zu einem anderen Menschen gemacht. Viele schon haben sich bei WW angemeldet, da sie bei mir sahen, dass alles möglich ist. Ich lebe und liebe WW."

Auch eine andere Nutzerin berichtet Positives. Sie findet getreu dem Motto "Zusammen ist man stark": "Die Treffen sind sehr interessant und auch hilfreich."

Das meint die Redaktion:

Sowohl Weight-Watchers-Treffen als auch die Punktelandschaft des Programms können Mitgliedern beim Abnehmen helfen, hundertprozentige Erfolgsgarantie geben sie allerdings nicht.