Unterleibsschmerzen: Ursachen für die Beschwerden

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Unterleibsschmerzen bei Frauen werden meist mit Regelschmerzen assoziiert – die Beschwerden können aber auch ganz andere Ursachen haben. Welche das sind und welche Auslöser dahinter stecken können, verraten wir dir hier.

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Unterleibsschmerzen, links, rechts oder sogar mittig – manchmal sind sie akut, andere haben einen chronischen Hintergrund. Fakt ist aber, dass die Unterbauchschmerzen, keinesfalls reine Frauenbeschwerden sind. Denn neben den typischen Menstruationskrämpfen können auch andere Gründe der Auslöser für Schmerzen im Unterleib sein. Und einige von ihnen betreffen Männer und Frauen gleichermaßen.

Unterleibsschmerzen bei der Frau aufgrund einer Gebärmutterentzündung

Eine Ursache für Unterleibsschmerzen, die nur Frauen betrifft: eine Gebärmutterentzündung. Wenn die Gebärmutter von einer Infektion betroffen ist, ist ihr oftmals eine Scheidenentzündung vorausgegangen, berichtet die Online-Ausgabe der „Apotheken Umschau“. Die Bakterien der Scheidenentzündung sind dabei aufgestiegen und haben sich weiter ausgebreitet. Zwar verfügt die Gebärmutter über eigene Abwehrmechanismen, jedoch können diese – etwa durch die Periode oder eine Geburt – gestört sein.

Tückisch ist außerdem, dass eine Gebärmutterentzündung zunächst meist unbemerkt verläuft. Zu Symptomen kommt es erst, wenn die Infektion Eileiter und Eierstöcke erreicht hat. Typische Anzeichen sind dann Schmerzen im Unterleib, vermehrte Blutungen außerhalb der Regel und verstärkter Ausfluss. Falls du diese Symptome an dir bemerkst, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob es sich bei den Unterleibsschmerzen wirklich um Anzeichen für eine Gebärmutterentzündung handelt und wie die Therapie aussehen soll.

Zysten sind eigentlich kein Grund zur Sorge. Viele Frauen haben sie im Verlauf ihres Zyklus – und dennoch sollten sie ärztlich kontrolliert werden. Verspürst du immer wieder einseitige Schmerzen im Unterleib, könnte das ein Zeichen sein, dass sich eine Zyste an einem Eierstock angesiedelt hat. Ein typisches Symptom ist, dass die Unterleibsschmerzen entweder links oder rechts auftreten – seltener sind beide Eierstöcke gleichzeitig betroffen. Sprich mit deinem Frauenarzt, dieser kann gegebenenfalls einen Ultraschall machen. Bei der Untersuchung lassen sich Zysten schnell lokalisieren und überprüfen.

Krankheitsverursacher Darm: Erkrankungen im unteren Bauch

Wer unter akuten oder gar chronischen Unterleibsschmerzen leidet, kann außerdem Probleme mit dem Darm haben – diese Anzeichen treten bei Männern und Frauen gleichermaßen auf. Manchmal sind es eher harmlose Ursachen wie eine falsche Ernährung oder eine Intoleranz, die unangenehme Schmerzen verursachen – ein Arzt kann hier eine sichere Diagnose stellen.

Jedoch können auch ernstere Gründe zugrunde liegen. Wer etwa stechenden Unterleibsschmerzen rechts verspürt, an der besagten Stelle druckempfindlich ist und unter Übelkeit und Erbrechen leidet, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Hierbei könnte es sich um eine Blinddarmentzündung handeln, die unbehandelt lebensgefährlich sein kann!

Mögliche Folgen: Wenn Darmbakterien auf Wanderschaft gehen

Gelangen bestimmte Bakterien des Darms in den Harnleiter, kann eine anschließende Blasenentzündung die Folge sein. Typische Merkmale sind Unterleibsschmerzen, Brennen beim Wasserlassen und in manchen Fällen sogar Blut im Urin. Treffen diese Symptome auf dich zu, solltest du unbedingt deinen Arzt aufsuchen, da eine medikamentöse Behandlung meist unabdingbar ist.

Chronische Unterleibsschmerzen: Wenn die Beschwerden einfach nicht abklingen

Halten Unterbauchschmerzen etwa ein halbes Jahr lang an, ist von chronischen Beschwerden die Rede. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein. Sie reichen von chronischen Entzündungen (Tumorerkrankungen, Störungen der Nerven, Muskeln, Wirbelsäule) bis zu psychischen Problemen. Besonders Depressionen können sich auch in physischen Symptomen niederschlagen. Sprich mit deinem Arzt darüber und horche vorab in dich hinein: Bist du gestresst? Fühlst du dich seit Längerem bedrückt oder lastet dir eine bestimmte Situation auf der Seele? Falls dem so ist, könnten die Schmerzen ein Hilferuf deines Körpers sein, sich diesen Dingen zu stellen und Lösungen zu erarbeiten – eine medikamentöse Schmerztherapie wird dann nur geringe Erfolge bringen.

Unterleibsschmerzen beim Mann: Wenn der Hoden sich verfärbt

Wenn Männer über Unterleibsschmerzen klagen, kann das – neben einigen der bereits genannten Möglichkeiten – auch an einer sogenannten Hodentorsion liegen. Hier drehen sich die Hoden um den Samenstrang, was vor allem beim Sport oder Tätigkeiten mit viel Bewegung passieren kann. Die typischen Merkmale sind heftige Schmerzen in der Leistengegend, Erbrechen und Blässe. In einigen Fällen verfärben sich die Hoden rot oder bläulich. Auch an dieser Stelle sollte unbedingt und schnell ein Arzt aufgesucht werden.

In weiteren Fällen können Unterleibsschmerzen bei Männern auch auf eine Prostataentzündung hinweisen. Ähnlich wie bei der Blasenentzündung haben Männer dann Probleme mit häufigem Harndrang und klagen über Schmerzen beim Wasserlassen. Zudem treten mitunter Schmerzen im Dammbereich auf, die manchmal bis zu den Leisten und Lenden ausstrahlen können. Auch an dieser Stelle sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um abzuklären, ob es sich um eine entzündete Prostata handelt und welche Therapie angesetzt werden soll.

Unterleibsschmerzen durch Verspannungen?

Wer eine falsche Haltung hat, oft schwer tragen muss oder der Kälte ausgesetzt ist, kann ebenfalls von chronischen Schmerzen im Unterleib heimgesucht werden. Verspannungen können beispielsweise in den Bauchmuskeln, im Bindegewebe, der Haut des Unterbauchs und in der Sehnenplatte der Bauchmuskeln entstehen. Hier kann zum Beispiel eine Massage-Therapie die Verspannungen lösen.

Haushaltsmittel gegen die Beschwerden

Zusätzlich zur vom Arzt verordneten Therapie kannst du in vielen Fällen zur Linderung von Unterleibsschmerzen auch auf Hausmittel setzen. Ein altbewährtes Mittel ist die berühmte Wärmflasche oder alternativ ein Kirschkernkissen. Wärme lindert Schmerzen im Bereich des Unterbauchs und wirkt zudem entkrampfend. Eine weitere Möglichkeit ist, die Schmerzen mit einem Entspannungsbad zu lindern – hier bieten sich entspannungsfördernde Öle wie Lavendel oder Kamille an. Unterkühlung, besonders die der Füße, kann ebenso zu vermehrten Unterleibsschmerzen führen, daher ist es umso wichtiger, darauf zu achten, dass die Füße warmgehalten werden. So lassen sich weitere Verkrampfungen im Bauchbereich vermeiden.