Überdosierung von Folsäure – Schädliche Folsäure

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Nicht nur Frauen mit erhöhtem Bedarf nehmen Vitamin B9 regelmäßig als Nahrungsergänzung ein. Doch eine Überdosierung von Folsäure kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.

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Bei gesunden Frauen reicht normalerweise eine ausgewogene, vitaminreiche und vollwertige Ernährung, um den täglichen Folsäurebedarf zu decken. Da bei Raucherinnen, Schwangeren, Stillenden oder Frauen mit Kinderwunsch der Bedarf an Folsäure erhöht ist, wird das Vitamin häufig noch zusätzlich als Präparat eingenommen. Folsäure wird durch ein Enzym in der Leber dem menschlichen Organismus zugänglich gemacht; ein geringer Teil davon wird gespeichert und der Überschuss über die Nieren wieder ausgeschieden.

Wofür braucht der Körper Folsäure?

Folsäure, auch als Vitamin B9, Vitamin B11 oder Vitamin M bezeichnet, gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt, beispielsweise an der Blutbildung. Da der Körper es nicht selbst herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden.

Überdosierung von Folsäure 

Für eine Überdosierung muss der Tageskonsum mehr als vier Wochen lang bei über fünf bis 15 Milligramm pro Tag liegen (die empfohlene Aufnahmemenge liegt zwischen 0,3 und 0,4 Milligramm). Die Zufuhr erfolgt dabei nicht nur über Obst, Gemüse, Vollkornprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel. Es werden bereits viele industriell hergestellte Nahrungsmittel wie Frühstücksflocken, Erfrischungsgetränke oder Salz zusätzlich mit Vitamin B9 angereichert.

Symptome Überdosierung Folsäure

Die Folgen einer Überdosierung mit Folsäure können allergische Reaktionen der Haut, Magen-Darm-Störungen, Übelkeit, Schlafstörungen, Erregungszustände und Depressionen sein. Außerdem kann ein lebensbedrohlicher Vitamin-B12-Mangel überdeckt werden und es in der Folge zu irreversiblen Schädigungen der Gehirn- und Nervenzellen kommen.

Folgen einer dauerhaften Einnahme von Folsäure

Fütterungsversuche mit trächtigen Ratten haben gezeigt, dass eine Überdosierung mit Folsäure die Eiweißverwertung durch die Föten verringerte und so zu leichteren und kleineren Nachkommen führt. Eine langfristig zu hohe Folsäurezufuhr beeinflusst außerdem die Zellteilung. Studien zeigten bereits in den sechziger Jahren, dass Frauen, die unabhängig von der Dosierung Vitamin B9 ergänzt hatten, häufiger an Brustkrebs erkrankten als andere Frauen in der Kontrollgruppe.

Bei Kindern, die in Malariagebieten zusätzlich zu den Medikamenten Folsäure gegen Anämie erhielten, war die Wirkung auf die Malariaerreger deutlich herabgesetzt.

Fazit

Bei einer ausgewogenen, vollwertigen und vitaminreichen Ernährung ist eine zusätzliche Versorgung mit Folsäure nicht unbedingt notwendig. Von einer Selbst- bzw. Dauermedikation ist abzuraten. Teile deinem Arzt mit, falls du zusätzlich zu dem verordneten Vitamin B9 noch andere Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, um eine Überdosierung von Folsäure und unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.


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