HPV-Test oder gängiger Abstrich: Seit Langem wird über die beste Testmethode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs diskutiert. Eine neue Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass ein Test auf Humane Papillomviren (HPV) langfristig zuverlässiger sei.
Die regelmäßige Krebsvorsorge beim Gynäkologen gehört zu den wichtigen Untersuchungen für Frauen. Dabei wird in der Regel ein sogenannter Pap-Abstrich gemacht, der es ermöglicht, Krebsvorstufen im Gebärmutterhals zu entdecken. Doch nun kommt eine im Fachblatt “Jama” veröffentlichte Studie zu dem Ergebnis, dass die Vorstufen für Gebärmutterhalskrebs mit einem Test auf Humane Papillomviren (HPV) besser nachzuweisen seien.
HPV-Test erkennt Krebsvorstufe früher
In die Studie waren rund 19.000 Frauen involviert, bei denen entweder ein HPV-Test oder ein Pap-Abstrich durchgeführt wurde. Bei einem auffälligen Ergebnis mussten sich die Frauen weiteren Untersuchungen oder Behandlungen unterziehen, ansonsten gab es Entwarnung. Nach spätestens 48 Monaten wurden die Frauen erneut untersucht. Dieses Mal wurden allerdings bei allen Teilnehmerinnen beide Tests durchgeführt.
Bei der Untersuchung nach vier Jahren zeigte sich, dass in der HPV-Gruppe deutlich weniger Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert wurden als bei den Teilnehmerinnen mit dem Pap-Abstrich. Das lag offenbar daran, dass Gewebeveränderungen bei ihnen frühzeitig - nämlich in der ersten Studienphase - entdeckt und behandelt werden konnten.
HPV-Test versus Pap-Abstrich
Während beim Pap-Abstrich oberflächliche Zellen aus dem Gebärmutterhals entnommen werden, um sie auf Veränderungen zu untersuchen, sollen beim HPV-Test Infektionen mit Humanen Papillomviren nachgewiesen werden, da sich aus andauernden Infektionen Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann.
Bislang ist der HPV-Test in Deutschland kein fester Bestandteil der gynäkologischen Krebsvorsorge. In der Regel wird der Test zurzeit nur zur Abklärung eines auffälligen Pap-Abstrichs durchgeführt. Doch das soll sich nach jahrelangen Diskussionen zukünftig ändern: Geplant ist, bei Frauen ab 35 Jahren eine Kombination aus beiden Tests durchzuführen.