Die Zahl der Schönheitseingriffe steigt jährlich an. Der neue Trend sind OPs an der Vagina. Was wird da gemacht – und warum?
Das klingt jetzt vielleicht etwas radikal, aber wer schöner sein will, hat zwei Möglichkeiten: In den Spiegel gucken und sich verdammt noch mal in sich selbst verlieben und entsprechend wunderschön finden. Oder sich nach der eigenen Wunschvorstellung die Nase, den Kiefer oder die Brüste in Vollnarkose operieren lassen. Genauso offen wie wir heute richtigerweise die Grenzen von Schönheit und schon immer überflüssig gewesener Ideale stecken, sollten wir auch akzeptieren können, wenn sich jemand dazu entscheidet, das eigene Aussehen zu verändern. Keine Frau sollte sich für eine große Nase schämen müssen, aber eben auch nicht für aufgespritzte Lippen.
Darum lassen Frauen die Vagina schöner operieren
Das bringt uns gleich zu den nächsten Schönheits-Operationen, die gerade total angesagt sind und die man nicht gleich verurteilen darf: Genitalchirurgie. Was nach Penisverlängerung klingt, meint tatsächlich den Trend, Vagina und Vulva zu operieren. Man muss bei so einer OP, ähnlich wie wenn man die Brüste vergrößern lässt, gegen den Vorwurf anreden, man mache das doch nur für Männer. Das stimmt bei einer Operation an der Vagina nämlich erst recht nicht – während einige zwar wirklich rein ästhetisch sind, verbessern viele andere das Empfinden beim Sex. Ziel ist mehr Reibung und dadurch mehr Stimulation.
Sensualmedics ist eine Klinik in München, die sich auf ästhetische und plastische Chirurgie im weiblichen Intimbereich spezialisiert hat, eine Schönheitsklinik für die Vagina. Ihren Gründer Prof. Dr. Gress nennen Frauenmedien gerne den "Pionier weiblicher Intimchirurgie". "Einer der meist gefragten Eingriffe ist die Verkleinerung der inneren Schamlippen", erzählt er. "Unser Ziel ist ein harmonisches Gesamtbild mit einem funktionellen und ästhetischen Ergebnis. Daraus resultieren eine unbeschwerte Sexualität und ein selbstbewussten Körpergefühl, frei von physischen oder psychischen Beeinträchtigungen."
Das sollte man bei der Vagina-OP bedenken
Schämen muss man sich also weder dafür, dass man ein gleichmäßigeres Erscheinungsbild haben möchte und erst recht nicht dafür, dass das Empfinden besser wird. Ein guter Chirurg erkundigt sich nach den Wünschen des Partners und stellt sicher, dass eine Frau die Entscheidung alleine und für sich selbst getroffen hat.
"Eingriffe, die das äußere Bild der Genitalregion verbessern, sind keine Operationen für zwischendurch", so Dr. Gress. "Es sind feine, filigrane Kunstwerke, die einen angemessenen Zeitaufwand und Finesse erfordern. Zwei bis zweieinhalb Stunden dauert eine Schamlippenverkleinerung in der Regel." Anschließend muss man in der Regel für sechs Wochen auf Sport (und Sex) verzichten und ein spezielles Netzhöschen mit Kompresse tragen.
Diese Schönheits-OPs für die Vagina sind jetzt Trend
Die Schamlippenkorrektur
Im Moment der Klassiker, weil der beliebteste Eingriff: die Schönheits-OP an den inneren und äußeren Schamlippen. Heißt: kleiner, kürzer oder straffer. Bei den inneren Schamlippen wird meistens gleichzeitig der Teil rund um die Klitoris gestrafft. Bei der Korrektur der äußeren Schamlippen wird überschüssiges und schlaffes Gewebe entfernt oder die Vagina mit Eigenfett aufgefüllt, manchmal braucht der Chirurg eine Kombination aus beidem.
Die Vaginalstraffung
Diese Schönheits-OP ist besonders beliebt nach einer Schwangerschaft, weil der Intimbereich dadurch optisch verjüngt und physisch verengt wird. Während der Operation entfernt der Chirurg überschüssige Haut und spritzt die Vaginalwand mit Eigenfett auf, dann wird das Binde- und Muskelgewebe im Intimbereich gestrafft, sodass die Korrektur dauerhaft ist.
Die Venushügelkorrektur
Hierbei sprechen wir im Prinzip von sichtbarem Anti-Aging für die Vulva, also alles, was direkt außen sichtbar ist. Die meisten Frauen wünschen sich diese Operation, weil der Venushügel vergrößert oder erschlafft ist. Was macht man? Punktuell Fett absaugen und überschüssige Haut liften. Zurück bleibt nur eine dezente Narbe, die kaum merkbar oberhalb des Schambereichs verläuft.
Die Klitoriskorrektur
Was nach einem so richtig absurden Schönheitstrend klingt, muss tatsächlich oft aus medizinischen Gründen gemacht werden: ein chirurgischer Eingriff an der Klitoris. Dabei wird der Klitorismantel gestrafft, also die Haut um die Klitoris, oder die Position der Klitoris wird verändert, um Beispiel bis zu zwei Zentimeter näher an den Vagina-Eingang.

iStock
Was ist eine Vagina-OP?