Ohrenschmerzen nach dem Baden Wasser im Ohr

| Lesezeit:

3 Minuten

Ob im Pool, See oder Schwimmbad: Planschen ist für Wasserratten ein großes Vergnügen. Treten jedoch Ohrenschmerzen nach dem Baden auf, solltest du das ernst nehmen. Denn Wasser im Ohr ist nicht nur lästig, sondern kann auch zu Entzündungen führen. Was du gegen die Schmerzen tun kannst, erfährst du hier.

Horizontal,Portrait,Of,Blonde,Caucasian,Female,Dressed,Casually,Has,Headache

Wenn es nach dem Schwimmen im Ohr gluckert oder sogar Ohrenschmerzen auftreten, dann kann es sein, dass Wasser im Ohr zurückgeblieben ist. Das ist nicht nur störend: Bleibt das Wasser über längere Zeit im Gehörgang, kann das zu Gesundheitsschäden führen.

Warum hält sich Wasser oft hartnäckig im Ohr?

Wie Michael Deeg vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Freiburg laut „Aachener Zeitung /DDP“ erklärt, könne eine Gehörgangsentzündung die Folge sein – vor allem im Sommer und bei Menschen mit trockener Haut. Denn bei ihnen ziehen feine Risse in der Hautoberfläche Bakterien geradezu an. Diese können dann Entzündungen verursachen.

Grund für Ohrenschmerzen ist oft aber auch ein anatomisches Problem, da die Gehörgänge zum Teil eine Schlitzform hätten und sehr eng seien, wie der HNO-Experte betont. Auch könne Wasser durch den spitzen Winkel zwischen Trommelfell und Gehörgang oft nicht einfach zurückfließen. Hinzu kommt, dass die Adhäsionskraft dafür sorge, dass Wassertropfen am Trommelfell oder im Gehörgang haften blieben. Vor allem Kinder sind davon häufig betroffen.

Was hilft gegen Wasser im Ohr?

Zuerst solltest du versuchen, die Flüssigkeit selbst loszuwerden, bevor es zu Ohrenschmerzen kommt: zum Beispiel durch kräftiges Kopfschmütteln oder Hüpfen auf einem Bein, so Deeg laut dem Portal Berlin.de. Man könne auch versuchen, vorsichtig ein zur Tülle geformtes Papiertuch ins Ohr zu schieben, um hartnäckige Wasserrückstände aufzusaugen. Auf keinen Fall solle man jedoch mit scharfen Gegenständen experimentieren und auch von Wattestäbchen lieber die Finger lassen, um Verletzungen zu vermeiden.

Weitere Hausmittel und Tipps:

  • den Kopf seitlich neigen und die Ohrmuschel nach oben-hinten ziehen: So weitet sich der Gehörgang und das Wasser kann herauslaufen.
  • die Ohrmuschel gründlich abtrocknen
  • mit einem Föhn auf niedrigster Stufe ins Ohr pusten

Ist es nicht möglich, das Wasser zu entfernen, hilft nur der Gang zum Arzt.

Badeotitis: Was tun bei Ohrenschmerzen nach dem Baden?

Kommt es nach dem Baden plötzlich zu starken Ohrenschmerzen, kann eine sogenannte Badeotitis, eine Form der Gehörgangsentzündung schuld sein. Diese kann nur eine Seite oder beide Ohren betreffen. Zu den häufigsten Symptomen zählen Juckreiz und Ohrenschmerzen, die entstehen, wenn der natürliche „Schutzschild“ aus Ohrenschmalz gestört wird und Keime in die empfindliche Haut des Gehörgangs eindringen, schreibt die „Apotheken Rundschau“. Weitere Anzeichen einer Entzündung sind:

  • gelblicher Ausfluss
  • Rötung und Schwellung der äußeren Ohrmuschel
  • vermindertes Hörvermögen
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Fieber

Vor allem durch das Schwimmen und Tauchen in stillen Gewässern oder im Meer können Bakterien oder Pilze in den Gehörgang eindringen und eine Entzündung auslösen. In diesem Fall solltest du am besten gleich einen Arzt aufsuchen, denn dieser kann eine Ohrspiegelung vornehmen, das Ohr reinigen und die Otitis bei Bedarf zusätzlich medikamentös behandeln.

Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu Ohrenschmerzen kommt, können einige Maßnahmen schon im Vorfeld getroffen werden. Dazu gehören:

  • verschmutzte Gewässer meiden
  • sorgfältiges Abtrocknen der Ohren nach dem Baden
  • pflegende Ohrentropfen, die Entzündungen vorbeugen

Um eine Badeotitis zu verhindern, kann vor allem im Sommer oder vor einer Urlaubsreise auch eine prophylaktische Untersuchung der Ohren sinnvoll sein. Dabei werden etwaige Ohrenschmalz-Reste entfernt, sodass sich daran keine Wasserreste festsetzen können. Diese Inspektion sollte aber unbedingt von einem Facharzt vorgenommen werden. Da Taucher besonders anfällig für Entzündungen der Ohren sind, ist vor Tauchgängen ein Besuch beim HNO-Arzt unerlässlich.

Abschließender Tipp vom Experten

Nimm Ohrenschmerzen nicht auf die leichte Schulter. Helfen vorbeugende Maßnahmen gegen Wasser im Ohr nicht und kommt es zu einer Badeotitis, gehe umgehend zum Arzt, um die Entzündung behandeln zu lassen.


Über unsere Autorin:


Mehr von fem.