Migräne durch Glutenunverträglichkeit: Nahrung als Auslöser

| Lesezeit:

2 Minuten

Nicht nur Verdauungsstörungen, auch Migräne, Depressionen und Müdigkeit können auf eine Gluten-Unverträglichkeit oder Zöliakie hinweisen

Celiac,Disease,And,Gluten,Intolerance.,Woman,Holding,Spikelet,Of,Wheat

Wer an einer Migräne leidet, kommt sicher nicht als Erstes auf die Idee, die Ursache für die Kopfschmerzattacken im Verdauungsbereich zu suchen. Doch auch eine Zöliakie – eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut, die auf einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Bestandteilen im Klebeeiweiß Gluten beruht – kann sich durch derartige Symptome äußern. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in einer Pressemitteilung auf ihrer Website hin. Zöliakie bleibt nach Meinung der Experten viel zu oft unerkannt, weil sich meist keine klar umrissenen Symptome zeigten.

Migräne und Co. als Zöliakie-Symptome

Die Experten der DGVS gehen von einer „hohen Anzahl an erkrankten, aber nicht diagnostizierten Personen“ aus. Zu den Erkrankungen, die mit einer Zöliakie einhergehen, aber oft auf die falsche Fährte führen, gehören laut Professor Dr. med. Dr. rer. nat. Detlef Schuppan von der Zöliakie-Ambulanz der Universitätsklinik Mainz auch Typ-1-Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Blutarmut und Osteoporose. Ebenso kann sich aber auch hinter Migräne-Attacken, Müdigkeit und Depressionen eine Zöliakie verbergen. „Bei diesen Risikopersonen und nahen Verwandten von Betroffenen sollten Ärzte einen Zöliakie-Test empfehlen“, rät Experte Schuppan. Zum Nachweis einer Zöliakie wird das Blut eines Patienten auf Antikörper gegen das Enzym Gewebstransglutaminase untersucht. Eine glutenfreie Diät, bei der auf Lebensmittel verzichtet wird, die Weizen, Dinkel, Gerste oder Roggen enthalten,  bringe derartigen Patienten dann bald Erleichterung.

Migräne kann viele Ursachen haben

Bei einer Unverträglichkeit gegenüber dem Klebeeiweiß Gluten handelt es sich jedoch nur um einen der zahlreichen Faktoren, die eine Migräne auslösen können. Die genaue Ursache der Kopfschmerzanfälle ist wissenschaftlich immer noch nicht ermittelt. Wie die „Apotheken Umschau“ schreibt, wurde jedoch nachgewiesen, dass bestimmte Nervennetze im Gehirn durch einen Migräneanfall besonders stark angeregt werden und der Stoffwechsel des Botenstoffs Serotonin verändert wird, was sich auf die Blutgefäße auswirkt. Während einer Migräne sind demnach die Wände der Blutgefäße im Gehirn gereizt, wodurch bestimmte Stoffe ins Gewebe übertreten können, sodass es zu einer schmerzhaften sogenannten neurovaskulären Entzündung kommt. Außerdem erhöht sich die Konzentration des Botenstoffs CGRP im Blut, der ebenfalls zur Weiterleitung von Schmerzen dient.


Über unsere Autorin:


Mehr von fem.