Wenn Sie an Kinderkrankheiten denken, fallen Ihnen sicherlich sofort – ja, die Masern ein. Diese Viren-Krankheit sei bei Kindern relativ ungefährlich, heißt es im Volksmund. Erwachsene hingegen sollten sich vor ihr hüten. Was sind Masern eigentlich genau, welche Symptome treten auf und wie können sie behandelt werden?
Sie sehen aus wie kleine, rote Pickel auf der Haut und jucken bestialisch. Doch ganz so harmlos, wie es im Volksmund heißt, ist die besagte Krankheit nicht: Masern gelten als hochansteckend und sollten unbedingt gut auskuriert werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Masern: Ein hochansteckendes Virus
Masern gehören zu den Kinderkrankheiten, wie Mumps, Röteln oder Windpocken. Als Kinderkrankheiten werden hoch ansteckende Infektionskrankheiten bezeichnet, die häufig im Kindesalter auftreten.
Ausgelöst werden Masern durch Viren, die per Speichel-Tröpfchen übertragen werden. Der medizinische Name des Erregers: Paramyxo-Virus. Husten, Niesen oder sogar das Sprechen aus nur wenigen Metern Entfernung zwischen einem Erkrankten und Nicht-Geimpften könnten bereits zu einer Infizierung führen, warnt das Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung infektionsschutz.de. Der Ansteckungsgefahr könne eine nicht geimpfte Person daher kaum entgehen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Erkrankter bereits fünf Tage vor der Sichtbarkeit des Hautausschlags ansteckend ist. Stellt sich der Ausschlag dann ein, besteht die Ansteckungsgefahr noch weitere vier Tage.
Erste Symptome der Masern wirken zunächst harmlos
Die ersten Anzeichen einer Masern-Erkrankung machen sich mit Fieber, Huster, Schnupfen, Entzündungen im Nasen-Rachenraum oder der Augen-Bindehaut bemerkbar. Die Symptome wirken zunächst harmlos, sollten jedoch nicht auf die leichte Schulter genommen werden: Schon nach einigen Tagen bildet sich der typische, oft stark juckende Hautausschlag in der Regel zunächst hinter dem Ohr aus, der sich dann auf den ganzen Körper ausbreitet. Nun ist mit erhöhtem Fieber und Hautschuppen zu rechnen. Nach drei bis vier Tagen sollte der Hautausschlag dann wieder zurückgehen.
Masern-Komplikationen bei Erwachsenen und Kindern
Da die Masern das Immunsystem schwächen, können vor allem mit zunehmendem Lebensalter Komplikationen auftreten. Hierzu zählen Gehirn- oder Hirnhautentzündungen, Luftröhren- oder Kehlkopfinfektionen oder auch Lungen- und Mittelohrentzündungen. Unter 10.000 an Masern erkrankten Kleinkindern trete nur bei einem Kleinkind eine Gehirnentzündung als Komplikation auf, heißt es auf gesundheit.de, während bei etwa 10.000 infizierten Erwachsenen und Jugendlichen 500 Personen betroffen seien.
Masern: Impfung als sichere Vorbeugung
Sicheren Schutz vor einer Masern-Infektion bietet eine Impfung. Trotzdem infizieren sich immer mehr Erwachsene mit typischen Kinderkrankheiten wie Masern, berichtet das Nachrichtenmagazin spiegel.de. So soll die Anzahl im Jahr 2013 verglichen mit dem Wert vor 20 Jahren um 40 Prozent gestiegen sein. In Berlin ist die Lage aktuell besonders brisant: Seit Oktober 2014 steckten sich hier mehr als 600 Menschen mit Masern an, ein Kleinkind starb infolge der Infektion. Als Grund für die erhöhte Ansteckung mit Kinderkrankheiten wird die sogenannte Impflücke vermutet. Sie entsteht, wenn nach der Impfung im Kindesalter im Fortgang auf eine Auffrischung der Immunisierung verzichtet wird. Diese allerdings soll gewährleisten, dass der Körper genügend Antikörper gegen das Virus bilden kann. Überprüfen Sie daher regelmäßig Ihren Impfpass, in dem entsprechende Vermerke stehen
Sind Sie allerdings im Kindesalter bereits an Masern erkrankt, sollten Sie laut apotheken-umschau.de die in ihrem Körper gebildeten Antikörper ein Leben lang vor einer erneuten Masern-Infektion schützen.
Ihr Arzt kann Sie zu dem Thema Immunisierung umfassend informieren.
Behandlung einer Masern-Infektion
Treten bei Ihnen oder Ihrem Kind die beschriebenen Symptome auf, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Da es sich bei Masern um eine Viren-Erkrankung handelt, ist keine zielgerechte Behandlung, wie zum Beispiel durch Antibiotika, möglich. Nur wenn Komplikationen auftreten wird der Arzt Antibiotika verschreiben, um die Bakterien zu bekämpfen. Es können auch nur die Beschwerden, wie das Fieber, gemildert werden.
Da das Immunsystem infolge der Masern geschwächt ist, ist nun absolute Bettruhe angesagt, um weitere Infekte zu verhindern. Wie bei allen Fiebererkrankungen gilt auch hier: viel Flüssigkeit aufnehmen. Zudem können kalte Wadenwickel mit Essigwasser das Fieber senken. Beim juckenden Hautausschlag kann ein kühles Handtuch auf der entsprechenden Stelle Abhilfe verschaffen.
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Foto: Fotolia
Masern sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Nur Impfung kann gegen diese Krankheit helfen.