Kaliummangel: Symptome und Hilfe

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Du fühlst dich regelmäßig schwach, leidest unter Krämpfen und Verdauungsbeschwerden? Grund könnte ein Kaliummangel sein. Welche Ursachen und Symptome die Elektrolytstörung mit sich bringt, welche Behandlung möglich ist und wie du Mangelerscheinungen von vornherein vermeiden kannst, erfährst du hier.

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Kalium ist ein lebenswichtiger Elektrolyt, das den Wasser- und Salzhaushalt im Körper reguliert und für die Reizübertragung an Nervenzellen und Muskeln zuständig ist. Wenn du dich abwechslungsreich ernährst, bist du normalerweise ausreichend mit dem Mineralstoff versorgt. Fehlt es allerdings an dem Nährstoff, können unangenehme Kaliummangel-Symptome auftreten, mit denen nicht zu spaßen ist.

Darum benötigen wir Kalium

Der Nährstoff Kalium spielt besonders bei der Steuerung der Muskeln und der motorischen Abläufe eine wichtige Rolle. Als Elektrolyt regelt es den Austausch von Informationen zwischen Zellen und Nerven. Muskelzellen, wie etwa das Herz, benötigen daher ausreichend Kalium, um sich entsprechend zusammenzuziehen. Der Nährstoff ist zudem für einen gesunden Blutdruck verantwortlich und auch an der Ausschüttung von Hormonen im Körper beteiligt. Um einen korrekten Ablauf innerhalb der Zellen und Nerven im Körper zu gewährleisten, empfiehlt die WHO einen täglichen Konsum von mindestens 3,51 Gramm Kalium.

Kaliummangel: Ursachen und Risikogruppen

Neben einer einseitigen Ernährung können auch übermäßiges Schwitzen, Alkoholkonsum und der gesteigerte Verzehr von Salz zu einem Kaliummangel (auch Hypokaliämie) führen. Grund: Der Körper scheidet vermehrt Mineralien aus, wodurch der Kaliumbedarf erhöht wird.

Bei starkem Flüssigkeitsverlust kann zu viel Kalium aus dem Körper geschwemmt werden. Wird gleichzeitig nicht ausreichend von dem Mineralstoff aufgenommen, kann es zum Mangel kommen. Die häufigsten Ursachen dafür sind:

  • Vermehrtes Erbrechen
  • Länger anhaltender Durchfall
  • Vermehrte Ausscheidung über die Nieren, zum Beispiel durch entwässernde Präparate
  • Starkes Schwitzen
  • Verringerte Kaliumzufuhr, zum Beispiel durch Einschränkungen in der Ernährung

Auch Bulimiker leiden meist unter Kaliummangel, da häufiges Erbrechen und Abführmittel-Missbrauch den Kalium-Spiegel ebenfalls senken. Eine weitere Ursache für einen Mangel an dem Mineralstoff können Nierenerkrankungen sowie Störungen im Hormonhaushalt sein. Ebenfalls gefährdet sind Menschen, die generell zu wenig trinken oder harntreibende Medikamente (Diuretika, Aldosteron-Antagonisten) einnehmen. Auch Menschen mit einer Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen haben einen erhöhten Kaliumbedarf. Aber auch Tabletten gegen Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz können die Kaliumreserve verringern.

Symptome: Wie macht sich ein Kaliummangel bemerkbar?

Die bekanntesten Anzeichen für einen Mangel an Kalium sind Herzrhythmusstörungen und Krämpfe. Aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, müde Muskulatur, Kribbeln und Konzentrationsstörungen können auf einen zu niedrigen Kaliumanteil im Blut hindeuten. Weiter können Darmträgheit, Verstopfung und Blähungen die Folge sein. Außerdem klagen Betroffene über Hauttrockenheit mit erhöhter Akne-Neigung, Wundheilungsstörungen sowie eine vergrößerte Urinmenge, begleitet von Schwierigkeiten beim Wasserlassen.

Gefahren von Kaliummangel

Falls du vermutest, unter einem Kaliummangel zu leiden, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Keine gute Idee ist es hingegen, ohne ärztliche Absprache zu Kalium-Präparaten zu greifen, um einen möglichen Kaliummangel auszugleichen oder zu beheben. Denn auch ein Überschuss an Kalium ist nicht gut für den Körper und kann diesen ernsthaft schädigen.

Kaliumvergiftung und Kaliumüberschuss

Zwar wird überflüssiges Kalium normalerweise einfach mit dem Urin ausgeschieden, liegt jedoch eine Nierenerkrankung oder eine andere Fehlfunktion vor, so kann es im Extremfall sogar zu einer Kaliumvergiftung oder einem Kaliumüberschuss, der sogenannten Hyperkaliämie kommen. Dieser Überschuss kann sich bedrohlich auf den Organismus auswirken. So können Betroffenen etwa unter Herzrhythmusstörungen oder Lähmungserscheinungen leiden.

Erhöhtes Schlaganfallrisiko

Laut WHO kann ein niedriger Kaliumspiegel außerdem das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen. Dieses sinkt aber wieder, sobald die Kaliumzufuhr erhöht wird. Zu diesem Ergebnis kam die WHO in 33 Studien, mit über 128.000 Probanden.

Kaliummangel vorbeugen – aber wie?

Um einem Mangel sollte man am besten viel Flüssigkeit zu sich nehmen und auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit kaliumreichen Speisen achten.

  • Obst (besonders Bananen, Aprikosen, Himbeeren)
  • Gemüse (besonders Fenchel, Hülsenfrüchte, Grünkohl, Spinat, Avocado, Tomaten)
  • Vollkornprodukte
  • Nüsse, Mandeln, Samen
  • Kartoffeln
  • Pilze
  • Mindestens 1,5 Liter Wasser, Saftschorle oder Kräutertee trinken

Kaliumarme Lebensmittel solltest du hingegen nur in geringen Mengen zu dir nehmen:

  • Weizenmehl
  • bestimmte Wurstprodukte
  • Süßigkeiten und Fertiggerichte
  • Zuckerhaltige Limonaden

Kaliummangel behandeln

Wer bereits an Kaliummangel oder Muskelschwäche leidet, sollte seinen Speiseplan durch vermehrt kaliumreiche Lebensmittel ergänzen und beispielsweise den Konsum von Lebensmittel wie etwa Cola überdenken. Denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Mix aus Zucker, Fruchtzucker und Koffein dafür verantwortlich sein kann. Koffeinfreie Cola bietet dabei leider auch keine Alternative – der darin enthaltene Fruchtzucker kann zu Durchfall führen, wodurch wertvolles Kalium ausgeschwemmt wird.