Bluthochdruck durch Vitamin-D-Mangel: Weil Gefäße steif werden

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Leidet der Körper unter einem Vitamin-D-Mangel, kann sich das negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Weil die Gefäße versteifen, steigt der Blutdruck.

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Laut einer Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien wirkt sich ein Vitamin-D-Mangel negativ auf die Blutgefäße aus. Diese würden steifer und in der Folge Bluthochdruck begünstigen, berichtet der österreichische „Standard“. Dieser erhöhe wiederum das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin „Journal of Molecular Endocrinology“.

Vitamin-D-Mangel und Blutgefäße

Dass Bluthochdruck eine Folge von Vitamin-D-Mangel sein kann, ist bereits seit einiger Zeit bekannt. Allerdings war bislang unklar, wie beides im Einzelnen miteinander zusammenhängt. Licht ins Dunkel brachten jetzt Versuche an Mäusen, bei denen über ein Jahr mithilfe einer genetischen Veränderung die Wirksamkeit von Vitamin D ausgeschaltet wurde.

Die Folge war ein erhöhter Blutdruck. Aufschlussreich bei der sich anschließenden Untersuchung von Gewebeproben waren Veränderungen an den Blutgefäßen. So stellten die Forscher fest, dass die Aorta ungewöhnlich steif war. Es stellte sich heraus, dass die Versuchsmäuse dort mehr Kollagen eingelagert hatten, die Zahl der elastischen Fasern hingegen zurückgegangen sei. Ein weiterer Faktor war ein bestimmtes Enzym, das für die Entspannung der Muskulatur in den Blutgefäßen zuständig ist – der Vitamin-D-Mangel hat dafür gesorgt, dass es nur noch in geringeren Mengen ausgeschüttet wird.

Warum sind steife Gefäße gefährlich?

Die Flexibilität der Blutgefäße hat einen entscheidenden Einfluss auf den darin vorherrschenden Druck. Das Herz pumpt das Blut in kurzen Intervallen durch die Gefäße. Flexible Gefäßwände können sich weiten und damit den Druckimpulsen des Herzens kurzfristig nachgeben. Das heißt, dass das Volumen der Gefäße über einen kurzen Zeitraum ansteigt, damit der Blutdruck konstant bleibt. Sind die Gefäße hingegen steif, fließt die gleiche Menge Blut durch ein geringeres Volumen: Der Blutdruck ist erhöht.

„Das führt letztlich zum Bluthochdruck und anderen Kreislauferkrankungen. So steuert Vitamin D indirekt den Blutdruck“, so die an der Studie beteiligte Molekularbiologin Olena Andrukhova laut dem „Standard“. Ein Vitamin-D-Mangel sorgt damit auf lange Sicht dafür, dass der Körper eines von mehreren Regulationsinstrumenten für den Blutdruck verliert.


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