Bauchschmerzen durch Stress: Psychische Ursachen

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Wenn es im Bauch zwickt und kneift, muss das nicht immer eine organische Ursache haben. Oft können Bauchschmerzen durch Stress bedingt sein. Warum Magen und Darm so reagieren und was dagegen hilft, das verraten wir dir hier.

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Stress kann buchstäblich auf den Magen schlagen. Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme oder Appetitlosigkeit können die Folge sein, wenn der Körper durch Prüfungen, wichtige Abgabetermine oder private Probleme auf Touren gebracht wird und Stresshormone ausgeschüttet werden. Gerade die empfindlichen Unterleibs- und Verdauungsorgane reagieren sehr sensibel auf psychische Belastungen.

So entstehen Bauchschmerzen durch Stress

Eigentlich soll Stress als evolutionärer Reflex dafür sorgen, dass Urmenschen flüchten oder kämpfen können, heißt es bei „Spiegel Online“. Geraten heutige Menschen jedoch unter Stress, entlädt sich die Anspannung der Muskeln nicht mehr und der Kreislauf kommt umsonst auf Touren.

Der Bauch beziehungsweise das Verdauungssystem werden in dieser Phase allerdings nicht gebraucht. „Aus evolutionsbiologischer Perspektive macht das Sinn, weil die Verdauung extrem viel Energie benötigt. Dazu fließt viel Blut in die Gefäße, die den Magen-Darm-Trakt versorgen“, erklärt Paul Enck, Professor für Medizinische Psychologie an der Universität Tübingen, bei „Spiegel Online“.

Das Blut aus dem Verdauungsbereich wird stattdessen für die Muskulatur gebraucht. Durch den weniger gut arbeitenden Magen-Darm-Trakt könne es in einer Stresssituation daher zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Sodbrennen, Appetitlosigkeit oder Übelkeit kommen.

Wenn Dauerstress schadet

Gefährlich kann es werden, wenn derartige Stresszustände über lange Zeit anhalten. Wenn Magen und Darm dauerhaft nur auf Sparflamme arbeiten, wird die Magenschleimhaut schlecht durchblutet und damit durchlässig für die Magensäure.

Die aggressive Säure, die eigentlich der Verdauung dient, greift dann die Magenmuskulatur an, wodurch sich diese entzünden kann. Auch die Darmwand kann laut „Spiegel Online“ durchlässig für Bakterien werden, statt nur Nährstoffe weiterzuleiten. Dauerstress kann somit zu einer schmerzhaften Darmentzündung führen.

Bauchschmerzen durch Stress: Was hilft?

Ist die Stressphase vorbei, lassen Bauchschmerzen, Durchfall und Co. im Normalfall auch wieder nach. Wer allerdings dauerhaft unter Bauchschmerzen durch Stressbelastung leidet, sollte zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen, um abzuklären, ob die lästigen Schmerzen nicht bereits Symptom einer ernstzunehmenden Erkrankung sind.

Zur Gewohnheit werden sollte Dauerstress aber so oder so nicht, sagt auch Experte Enck: „Ich glaube nicht, dass es das Ziel sein sollte, dass der Mensch sich dem Dauerstress anpasst. Da sollten wir lieber die Lebensumstände verändern.“

Die Vermeidung von weiterem Stress klingt in der Theorie zwar einfach, lässt sich in der Regel aber nicht von jetzt auf gleich umsetzen. Jahrelange Gewohnheiten ändern sich nur langsam und mit Mühe. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, diese Änderung bei stressbedingten Bauchschmerzen in Angriff zu nehmen. Entspannungsübungen à la Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung können ein guter erster Schritt sein, um Stress den Kampf anzusagen. 


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