Auswirkungen von Vitamin-D-Mangel Folgen von Vitaminmangel

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Symptome für Vitamin-D-Mangel sind meist nicht eindeutig, weshalb vielen nicht bewusst ist, dass sie unzureichend mit dem wichtigen Vitamin versorgt sind. So erkennst du einen Mangel.

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Vitamin D ist für einen gesunden Knochenbau und dessen stetiger Regeneration unerlässlich. Doch viele Deutsche leiden unter einem Vitamin-D-Mangel. In den meisten Fällen sind die Symptome für Vitamin-D-Mangel diffus: Muskelschwäche, Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen können erste Anzeichen sein. Doch Vitaminmangel, insbesondere von Vitamin D, hat wesentlich subtilere Auswirkungen auf den menschlichen Organismus.

Ursachen des Mangels

Gerade im Winter leiden die meisten Mitteleuropäer an vielfältigen Symptomen, die sich vielfach auf einen Mangel an Vitamin D zurückführen lassen. Grund hierfür ist, dass es in Mitteleuropa im Winter oft sehr kalt ist und sich viele Menschen selten draußen in der Sonne aufhalten. Wie empfohlen dreimal 15 Minuten pro Woche Sonne zu tanken, schaffen nur die wenigsten. Ein Teufelskreis, denn fehlt das Sonnenbad, kann der Körper das Vitamin nicht über die Haut aufnehmen. Laut verschiedener Statistiken leidet daher mehr als die Hälfte aller Deutschen an einem Mangel.

Wer ist besonders anfällig für Vitamin-D-Mangel?

Vor allem ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, einen Vitamin-D-Mangel zu bekommen. Der Grund: Die Fähigkeit der Haut, das Vitamin zu entwickeln, nimmt im Alter ab. Daneben gehören Dunkelhäutige zur Risikogruppe, da die Produktion des Vitamins bei ihnen ineffizienter ist. Und auch Personen, die selten das Haus verlassen und somit wenig Sonneneinstrahlung abbekommen, sind gefährdet.

Erste Symptome: Wie äußert sich ein Vitamin-D-Mangel?

Die Symptome, die Vitamin-D-Mangel hervorruft, können von Person zu Person unterschiedlich sein. Die ersten Anzeichen von Vitamin-D-Mangel, die bei vielen Menschen auftreten, sind:

  • Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten
  • schlechte Stimmung, depressive Verstimmung, Gereiztheit, Nervosität
  • Schmerzempfindlichkeit
  • Schwächegefühl beim Sport, Erkältungsanfälligkeit
  • Zahnfleischbluten, brüchige Fingernägel, weiße Flecken auf den Nägeln

Besteht ein Vitamin-D-Mangel über längere Zeit, kann dieser weitere Beschwerden begünstigen, zum Beispiel Gliederschmerzen und Osteoporose (Knochenschwund).

Vitamin-D-Mangel kann Gelenkschmerzen auslösen

Zu wenig Vitamin D vermuten die meisten erstmal nicht, wenn die Gelenke schmerzen, dabei können auch Muskelkrämpfe und Gelenkschmerzen langfristige Folgen einer Unterversorgung mit dem Sonnenvitamin sein. Suche in jedem Fall deinen Arzt auf, wenn du unter entsprechenden Symptomen leidest. Können Rheuma und andere entzündliche Erkrankungen der Gelenke ausgeschlossen werden, liegt häufig ein Vitamin-D-Mangel vor. „Durch den Bluttest stoßen wir häufig auf einen ausgeprägten Vitamin-D-Mangel“, sagt Detlef Moka, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner (BDN). In der Folge kommt es mitunter zu Schmerzen an Gelenken, Knochen und Muskeln.

Bluthochdruck durch Vitamin-D-Mangel

Auch kann es zu Kreislaufproblemen und Schwindelanfällen kommen. So wirkt sich ein Mangel laut einer Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien negativ auf die Blutgefäße aus, wie der österreichische „Standard“ berichtet. Demnach würden die Gefäße steifer und könnten den Druckimpulsen des Herzens nicht mehr nachgeben. Das erhöhe das Risiko, Bluthochdruck und in dessen Folge eine Herz-Kreislauf-Krankheit zu entwickeln. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im „Journal of Molecular Endocrinology“.

Mögliche Symptome bei Kindern

  • Bei Kindern kann sich der Mangel zunächst in schlechten Schulnoten äußern.
  • In einem späteren Stadium kommt häufig Rachitis hinzu. Dabei wird die Mineralisierung des Knochens und damit sein Aufbau erheblich gestört, was sich negativ auf das Wachstum des Kindes auswirken kann. Achte daher unbedingt darauf, ob dein Kind Symptome für Vitamin-D-Mangel zeigt.
  • Zudem leiden Kinder mit einem entsprechenden Mangel häufiger an einer Atemwegserkrankung.

Gefahren von Vitamin-D-Mangel nach Nieren-OP

Nach einer Nierentransplantation kann sich ein Mangel an Vitamin D zudem negativ auf den Heilungsprozess auswirken. Zu dem Ergebnis kam eine Studie der Osaka University Graduate School of Medicine, wie die „Huffington Post“ berichtet. „Ein niedriges Vitamin-D-Level hat negativen Einfluss auf das Transplantat, Vitamin-D-Ergänzungsmittel, die direkt nach der Operation eingenommen werden, verbessern hingegen die Regeneration“, resümierten die Autoren ihre Studie, die im November 2013 vorgestellt wurde.

Außerdem gut zu wissen: Auch vor einer Transplantation kann sich ein Mangel an Vitamin D negativ bei Personen mit einer entsprechenden Erkrankung auswirken. Um Schlimmerem vorzubeugen, sollten sich Patienten mit einer angeschlagenen Niere daher über ergänzende Präparate informieren.

So kannst du einen Vitamin-D-Mangel beheben

Mittlerweile gibt es einige wirksame Mittel und Möglichkeiten, die deinen Körper beim Bilden des Vitamins unterstützen und Symptome eines Mangels beheben können:

Bei Symptomen für Vitamin-D-Mangel viel Sonne tanken

Versuche regelmäßig ein paar Minuten draußen in der Sonne zu verbringen, vor allem im Frühling und Sommer. Auch wenn es bewölkt ist, dringen UV-Strahlen bis zu uns durch. Halte dabei bewusst dein Gesicht, die nackten Arme und Hände in die Sonne, aber achte darauf, dass du dir keinen Sonnenbrand holst. „Wie lange das tägliche Sonnenbad dauern sollte, ist von Mensch zu Mensch, vom Ort, von der Tages- und Jahreszeit abhängig und kann deshalb leider nicht mit einer genauen Minutenanzahl bestimmt werden“, erklärt Prof. Jörg Reichrath, Professor für Dermatologie an der Universität des Saarlandes, gegenüber dem TV-Sender ntv.

Mit den richtigen Lebensmitteln Vitamin-D-Speicher füllen

Treten erste Symptome für einen Vitamin-D-Mangel auf, kannst du mit der richtigen Ernährung rechtzeitig gegensteuern. Vor allem in fettreichem Fisch wie Hering, Lachs, Thunfisch oder Aal ist Vitamin D in größeren Mengen enthalten. Weitere Vitamin-D-Lieferanten sind Milch und Käse sowie Eier, Pilze und Avocados. Allerdings genügen diese meist nicht, um problemlos über die Wintermonate zu kommen, was jedoch auch nicht nötig ist, denn der Körper kann das vorher beim Sonnenbaden produzierte Vitamin D in den Fettzellen speichern, um in der kalten Jahreszeit dann wieder darauf zurückzugreifen.

Zwar werden nur etwa 20 Prozent unseres Vitamin-D-Haushaltes durch Lebensmittel abgedeckt. Dennoch schadet es nicht, bei der Ernährung bewusst auf eine ausreichende Vitamine-D-Zufuhr zu achten.

Bei Vitamin-D-Mangel und deren Symptomen Medikamente einnehmen

Solltest du Vegetarier oder Veganer sein, auf die oben aufgeführten Nahrungsmittel verzichten und dich zudem eher selten der Sonne aussetzen, kann es hilfreich sein, mit Medikamenten gegen den Vitamin-D-Mangel anzukämpfen. Hierzu kann der Apotheker nähere Auskunft geben. Außerdem gibt es spezielle Nahrungsergänzungsmittel, allerdings ist die Wirkung nicht erwiesen, wie eine Studie von Ökotest aus dem Jahre 2013 bestätigt.

Für eine bestmögliche Beratung rund um das Thema Vitamin-D-Mangel, deren Symptome und hilfreiche Mittel, wende dich am besten an einen Arzt. Bei Verdacht auf einen Mangel an Vitamin D hat dieser die Möglichkeit, eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen. Die Ergebnisse können dann Aufschluss darüber geben, ob du tatsächlich an einem Mangel leidest und etwas dagegen unternehmen solltest. Aber keine Panik: Experten zufolge sind ausgeprägte Mangelzustände selten, sodass für einen Großteil der Bevölkerung eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten nicht nötig sei.

Du möchtest Vitamin-D-Präparate zur Vorbeugung einnehmen? Auch in diesem Fall ist zuvor das Gespräch mit einem Arzt ratsam. Denn der Nutzen der prophylaktischen Einnahme ist wissenschaftlich umstritten. So kamen laut „Daily Mail“ neuseeländische Forscher der Universität Auckland zu dem Schluss, dass der Nutzen von solchen Präparaten, falls überhaupt vorhanden, verschwindend gering sei.

Mythos: Vitamin-D-Mangel mit Solarium-Besuchen bekämpfen?

In den Wintermonaten versuchen viele, den Mangel an natürlichem Sonnenlicht mit einem Besuch im Solarium zu kompensieren. Das ist Fachleuten zufolge aber nicht empfehlenswert. Wie das Nachrichtenportal „Aerzteblatt.de“ berichtet, verbrauche der Körper im Winter den Vorrat an Vitamin D, den er im Sommer gebildet habe. Falls die Reserve nicht ausreiche und der Arzt einen Mangel feststelle, könne der Patient auf Vitamin-D-Präparate zurückgreifen.

Das sagt die Redaktion

In Deutschland leiden viele Menschen unter einem Vitamin-D-Mangel. Solltest du auch an typischen Symptomen leiden, ziehst du am besten deinen Arzt zurate. Denn die Vitamine sollten wirklich nur in Absprache mit einem Fachmann als Nahrungsergänzung eingenommen werden.


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