Urea: Schnelle Hilfe für trockene Haut

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Urea wird oft im Zusammenhang mit Körperlotionen und Cremes als ultimativer Inhaltsstoff gegen trockene Haut angepriesen. Trotzdem wissen die wenigsten, was es damit wirklich auf sich hat. Wenn du wissen willst, ob Urea etwas bringt und wie sie wirkt, bist du hier richtig.

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Zunächst gilt es mit einem weitverbreiteten Mythos aufzuräumen, der in Online-Foren weit verbreitet ist: Kosmetische Urea ist zwar ein Harnstoff, aber kein Pipi. Auch wenn dieses Gerücht gern verbreitet wird und unter Umständen zu einer Abneigung gegen Urea Produkte führen kann. Weder wird es aus dem Urin von Pferden noch aus dem von Schweinen gewonnen. Tatsächlich ist Urea in der Welt der Chemie sogar berühmt als der erste organische Stoff, der je künstlich hergestellt wurde. Nachdem dies geklärt ist, kommen hier die Fakten über Urea.

1. Was ist Urea genau?

Urea ist die lateinische Bezeichnung für den Harnstoff, der in seiner reinen Form vollkommen hygienisch und ungiftig ist. Zudem ist er weder krebserregend noch wirkt er reizend auf Haut oder Schleimhäute. Zwar wird Urea von vielen Säugetieren ausgeschieden, zur kosmetischen Verwendung wird sie aber unter anderem aus preislichen Gründen synthetisch erzeugt.

2. Wie wirkt Urea?

Der Harnstoff wird hauptsächlich zur Behandlung von trockener Haut eingesetzt. Vor einer Anwendung wäre jedoch abzuklären, welche Ursachen die spröden Stellen haben. Diese können nämlich von erblicher Trockenheit, über Krankheiten, wie etwa Neurodermitis, bis zu psychischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Magersucht reichen. Besonders im letzteren Fall könnte eine Behandlung der Haut mit Urea-Produkten lediglich kurzzeitig Linderung bringen. Generell leidet laut dem Statistik Portal Statista.com circa jeder Dritte unter trockener oder empfindlicher Haut. In der kalten Jahreszeit verschlimmert sich der Zustand häufig noch.

Normalerweise bildet unsere Haut durch die Bindung von Fetten und Wasser eine Feuchtigkeitsbarriere. Bei trockener Haut kann diese Barriere oft nicht oder nur unzureichend geschaffen werden. Urea wirkt deshalb so gut gegen trockene Haut, weil sie ein hochwertiger Feuchtigkeitsbinder ist, der dafür sorgt, dass die natürliche Feuchtigkeitsbarriere der Haut wiederhergestellt wird. Außerdem sind bislang keine Allergien gegen den Harnstoff bekannt.

3. Wie viel Urea ist sinnvoll?

Um mit Urea die gewünschte Wirkung zu erzielen, kommt es besonders auf die Konzentration an. In einem von der Bundesapothekerkammer geprüften Artikel werden für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushaltes Cremes mit einem Urea-Anteil von drei bis fünf Prozent empfohlen. Soll der Feuchtigkeitsgehalt jedoch gesteigert werden, können Produkte mit einem Anteil von bis zu zehn Prozent verwendet werden. 

Zudem ist die Konzentration im Falle einer Hautkrankheit, wie beispielsweise einem Ekzem, abhängig vom Erkrankungsgrad. Ziehst du eine Urea-Anwendung in Betracht, solltest du vorher besser einen Dermatologen konsultieren, da es bei einer Überdosierung des Harnstoffes gegebenenfalls zu Irritationen kommen kann.

4. Diese Urea Creme solltest du kaufen

Dass eine Creme Urea enthält, ist noch lange keine Garantie für ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit. Bei einer von Ökotest durchgeführten Testreihe stand der Preis oft in keinem Verhältnis zur Qualität der Produkte. Abzüge in der Note gab es vor allem für die Beimischung umstrittener Konservierungsmittel, wie etwa Formaldehydabspalter und aus Erdöl gewonnenen Fetten, wie Paraffinen. Beim Kauf deiner Feuchtigkeitscreme solltest du darauf achten, dass sie keinen dieser Inhaltsstoffe enthält. Bei parfümierten Produkten ist außerdem Vorsicht geboten, weil die Duftstoffe Allergien auslösen können. Stattdessen solltest du eine Creme kaufen, die pflanzliche Öle, wie Oliven-, Mandel- oder Jojobaöl enthält, da diese die pflegende Wirkung der Urea optimal unterstützen.

5. DIY: Urea Creme einfach selber machen

Falls du dir unsicher bist, auf welche Urea-Produkte du zurückgreifen solltest, kannst du dir das Wundermittel auch einfach selber zaubern. Dafür brauchst du: 250 ml parfumfreie Bodylotion und 25g Harnstoff, auch Urea pura genannt, aus der Apotheke. Die zwei Zutaten mischen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag die Mischung noch mal ordentlich durchschütteln und fertig ist deine selbst gemachte Lotion.

Unser Fazit:

Die Haut mit Urea zu behandeln ist definitiv eine gute Art und Weise, Beschwerden wie Trockenheit zu lindern. Trotzdem sollte Urea nicht das einzige Kriterium sein, nach dem du deine Creme auswählst. Achte immer auch auf die anderen Inhaltsstoffe und wende dich, wenn du unter besonders schweren Folgen trockener Haut oder einer anderen dermatologischen Krankheit leidest, immer erst an einen Dermatologen, bevor du drauflos cremst.


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