Microneedling selber machen? Das sagt die Expertin

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Schon lange wird die Behandlung der Haut mit einem kleinen Nadelroller, auch Microneedling genannt, als absolute Wunderwaffe gegen Falten oder Sonnenschäden gehandelt.

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Ganz ohne OP oder unschöne Narben soll das Beauty-Treatment beim Dermatologen oder der Kosmetikerin zu junger und strahlender Haut verhelfen. Microneedling selber zu machen, kann daher nicht nur die Zeichen der Hautalterung aufhalten, sondern auch deinen Geldbeutel schonen.

Was ist Microneedling?

Wie der Name schon andeutet, kommen bei der Behandlung Nadeln zum Einsatz. Aber keine Angst: Die sind sehr klein und sitzen auf dem sogenannten Dermaroller. Wer sich dafür entscheidet Microneedling selber zu machen, hat es mit Spitzen zwischen 0,2 und 1 Millimeter zu tun. Der Dermatologe nutzt dagegen längere Nadeln – sie sind bis zu drei Millimeter lang.

Wird der Dermaroller über die Gesichtspartie geführt, stechen die Nadeln winzige Löcher in die Haut. Das ermöglicht das bessere Eindringen von Pflegeprodukten, da sie bis in die tiefsten Hautschichten gelangen. Zusätzlich wird die Kollagen-Produktion im Körper kräftig angekurbelt, weil die feinen Verletzungen repariert werden müssen. Je mehr Kollagen in die Epidermis gelangt, desto praller und strahlender sieht dein Gesicht aus. Außerdem wird das Hautbild verfeinert und die Textur geglättet.

Anti-Aging-Waffe

Jetzt möchtest du am liebsten sofort Microneedling selber machen? Kerry Benjamin ist Kosmetikerin in Hollywood und hat ihre eigene Linie von Hautpflegeprodukten und –instrumenten entwickelt, „StackedSkincare“. Sie hält die Idee, Microneedling selbst zu machen für den „besten und effektivsten Weg, um die frühen Anzeichen des Alterns aufzuhalten und feinen Linien und Falten vorzubeugen“, erzählte sie der Plattform „Yahoo“.

„Mit den richtigen Seren wird das Microneedling Ihre Haut aufhellen und Ihnen einen frischen, jugendlichen Schimmer verleihen, den Sie einfach nicht von Produkten [allein] erhalten“, heißt es weiter. „Wenn Sie Seren kaufen wollen, sollten Sie auf jeden Fall einen Dermaroller zu Hause nutzen [um sie effektiver zu machen].“

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wenn du Microneedling selber machen möchtest, solltest du vorab aber auf jeden Fall einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:  „Rollen Sie niemals über aktive Akne – niemals!“, warnt die Kosmetikerin. Dadurch könnten sich Bakterien nämlich großflächig verteilen.

Reagiert deine Haut allergisch auf Pflegestoffe, ist ebenfalls Vorsicht geraten, sagt die Dermatologin Dr. Karyn Grossman gegenüber „Yahoo“. In ihrer Praxis behandelt sie Stars wie Gwyneth Paltrow, Molly Sims und Linda Evangelista und weiß: Da die Inhaltsstoffe tiefer eindringen, kann es bei empfindlicher Haut zu Irritationen nach der Behandlung kommen.

Wie oft an die Nadel?

Wie oft du Microneedling selber machst, hängt davon ab, wie gut deine Haut das Verfahren annimmt. Laut Dr. Grossman kannst du den Dermaroller mit einen Millimeter langen Nadeln einmal wöchentlich benutzen. Kerry Benjamin meint: „Ich empfehle .2-mm Roller für den Heimgebrauch. Sie sind absolut sicher und trotzdem sehr effektiv.“

Wechsle den Roller regelmäßig aus: Denn durch häufigen Gebrauch werden die Nadeln stumpf und erhöhen damit das Risiko von Verletzungen. Der beste Zeitpunkt zum Rollen ist übrigens der Abend. Dann kann sich die Haut über Nacht erholen und wird nicht noch zusätzlich durch Umwelteinflüsse gestresst.

Auf die Rollen, fertig, los

Hygiene ist das oberste Gebot, wenn du Microneedling selber machst. Wasche dir gründlich die Hände und desinfiziere den Roller mit mindestens 91% Isopropanol. Tauche den Roller in den Alkohol und spüle ihn danach ab.

Kerry Benjamin empfiehlt, das Gesicht in einzelne Abschnitte abzuteilen und sich langsam vorzuarbeiten. Da die Stirn am empfindlichsten ist, ist das ein guter Startpunkt. Drücke den Dermaroller leicht auf und rolle ihn in gleichmäßigen Bahnen über dein Gesicht. Gehe maximal zwei- bis dreimal über denselben Hautabschnitt.

Zu guter Letzt

Microneedling selber zu machen, hat viele Vorteile. Dennoch stößt die Behandlung auch an ihre Grenzen. Gegen Aknenarben vermag sie nichts auszurichten – da ist sich Dr. Grossman sicher. Hier lohnt der Weg zum Dermatologen.


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