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Jon FavreauWill Spaß bei der Arbeit

FREITAG, 07.05.2010

(Cover) - DE Showbiz - Berufsprioritäten: US-Regisseur Jon Favreau (43) hat kein Interesse daran, für seine Fähigkeiten als Filmemacher gepriesen zu werden, sondern besteht darauf, das einzige, das ihn kümmert, sei, am Set Spaß zu haben. Derzeit bewirbt er seinen neuen Superhelden-Streifen 'Iron Man 2', dessen Premiere mit gemischten Kritiken quittiert wurde.

Als er jünger war, verbrachte der Sohn eines Lehrerpaares einige Zeit bei der New Yorker Investment-Bank 'Bear Stearns', ging jedoch wieder, weil es ihm keine Freude machte. Diese Erfahrung lehrte ihn, wie wichtig es ist, dass man seine Arbeit mag und er hat nie mehr zurückgeschaut.

"Ich muss immer noch Spaß daran haben, den Film zu drehen, oder was ist der Punkt? Einige Regisseure wollen etwas mit Kultstatus schaffen, oder etwas, das Preise gewinnt. Wirklich, mich kümmert das nicht. Ich versuche nicht, 'The Dark Knight' zu übertrumpfen. Ich mag es, im Mittelfeld zu sein und mein Ding zu machen", erklärte der New Yorker. "Ich weiß, es ist klischeehaft und altmodisch, aber das Geheimnis ist einfach, Arbeit zu finden, die man liebt. Es fühlt sich nicht an wie Arbeit. Ich habe nicht gearbeitet, seit ich [die] Wall Street verlassen habe."

Der Drehbuchschreiber mag seinen Job lieben, muss sich aber immer noch daran gewöhnen, wie sehr sich die Film-Industrie verändert hat. Jetzt muss er aufpassen, dass nichts, woran er arbeitet, ins Internet gespielt wird, und das bedeutet, er hat seine Arbeitsweise komplett umgestellt. Er pflastert sein Büro nicht länger mit Stillbildern eines Filmes, sondern hängt am Anfang des Tages Poster auf und nimmt sie wieder ab, bevor er nach Hause geht.

"Es macht mich ein wenig traurig, um die Wahrheit zu sagen", erzählte er der amerikanischen Tageszeitung 'USA Today'. "Als Regisseur will man eintauchen in die Welt, die man kreiert, herumgehen und sich vom Kunstwerk inspirieren lassen. Die Bilder, die Modelle, ihr wisst schon, die Spielzeuge. Man kann das jetzt mit dem Internet nicht mehr tun, nicht bei dieser Art von Film. Ein Foto wird überall auftauchen. Es ist eine neue Welt, in der wir leben." Hoffentlich verdirbt das Internet Jon Favreau nicht den Spaß am Filmemachen. (C) Cover Media